Närrische Auszeichnung Kretschmann erhält Orden wider den tierischen Ernst

Aachen · Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat in Aachen einen Orden für seinen feinen Humor bekommen. Bei der Verleihung bewies der eingefleischte Fastnachts-Narr, dass er auch mit den Jecken im Rheinland kann.

Aachen: Winfried Kretschmann erhält Orden wider den tierischen Ernst 2018
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Kretschmann erhält Orden wider den tierischen Ernst

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Foto: dpa, hka kde

Deutschlands erster und bisher einziger grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Aachener Orden wider den tierischen Ernst erhalten. Mit seinem feinen Humor sei Winfried Kretschmann eine Leitfigur für die deutsche Politik, sagte der Vorsitzende des Aachener Karnevalsvereins, Werner Pfeil, bei der Verleihung am Samstag.

Kretschmann sei so schlagfertig in der Sprache wie bedächtig in der Sache. "Oft versteht das Volk ihn sogar besser als die eigene Partei", sagte Pfeil. Der Anspruch des Grünen, jeden Menschen zu nehmen, wie er ist, sei die schwäbische Form von "Jeder Jeck ist anders".

Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg bestand die Feuerprobe im jecken Rheinland: Seine närrische Antrittsrede als Ordensritter in der Aachener Bütt, dem "Narrenkäfig", wurde von den rund 1200 Festgästen am Ende lautstark gefeiert.

"Zweitens koschtet es nix"

Er nehme den Orden gegen viele Widerstände an, bekannte Kretschmann in seiner Ritterrede: Seine Partei habe ihn mit "pazifistischer Gewalt" vom Höchsten Orden im tiefen Westen abhalten wollen. Seine PR-Fritzen hätten gemeint, er bekomme mehr Likes, wenn er den Orden nicht annehme.

Und die Fundis hätten gewettert: "Es ist nun mal grüne Grundposition, dass wir gegen Käfighaltung sind." Aber als schwäbischer Pfennigfuchser habe er seinen Leuten gesagt, dass er den Termin wahrnehme: "Erstens krieg ich was. Und zweitens koschtet es nix."

Kretschmann trug bei seiner Ritterrede im Aachener Narrenkäfig einen klassischen Anzug und die Rittermütze. Die Laudatio hielt der Linken-Politiker und Vorjahresritter Gregor Gysi.

Die ARD strahlt die Aufzeichnung der Festsitzung am 29. Januar aus.

(mro)
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