Weltrekordversuch Zwei Herforder wollen 82 Stunden Tennis spielen

Twistringen · Essen und auf Klo gehen? Dafür bleiben ihnen pro Stunde nur fünf Minuten: Zwei Hobbyspieler aus Herford wollen einen Weltrekord im Dauertennis aufstellen. Ihr Match soll 82 Stunden dauern - für den guten Zweck.

 Dreieinhalb Tage soll die Partie der beiden Männer dauern.

Dreieinhalb Tage soll die Partie der beiden Männer dauern.

Foto: Claus Behrens/YouTube

Es gibt einen Live-Stream im Internet, aber kaum ein Zuschauer wird es schaffen, die ganze Zeit dabei zu bleiben: Christian Masurenko (49) und Dennis Heitmann (34) wollen im niedersächsischen Twistringen das längste Tennis-Einzelmatch der Geschichte spielen. Sagenhafte 82 Stunden — dreieinhalb Tage — soll die Partie dauern. Das wäre Weltrekord.

Die beiden Hobbyspieler kennen sich aus ihrer Heimat Herford. Begonnen hat das Match auf dem Vereinstennisplatz im kleinen Twistringer Ortsteil Marhorst am Donnerstag um 8 Uhr morgens. Enden soll es am Sonntag um 18 Uhr. Am Donnerstagvormittag sah man in der Live-Übertragung erst vereinzelt Zuschauer am Spielfeldrand stehen.

Schlafen, Essen, Toilettengänge — dafür bleiben den Männern immer nur wenige Minuten Zeit. Wie hält man so eine Dauer-Belastung körperlich und geistig aus? Ein Mental Coach, Ärzte und Physiotherapeuten, die strapazierte Nacken, Arme und Schultern massieren, unterstützen die beiden Extremsportler. Als Energiekick gibt es Müsliriegel, Nudeln und Suppe.

Für die nötige Motivation soll der Trubel drumherum sorgen: Den beiden Sportlern geht es nicht nur um den Weltrekord. Sie wollen auch Spenden für ein Dorfgemeinschaftshaus in dem 800 Seelen-Örtchen Marhorst sammeln. 20.000 Euro sollen zusammenkommen, heißt es auf der Webseite des SV Marhorst.

Deshalb inszenieren die beiden Spieler das Ganze als Dorffest mit Konzerten, Festzelt, Hubschrauber-Rundflügen, Fußballturnieren und Schnuppertennis. "Das ist unsere Motivation", sagte Dennis Heitmann kurz vor Beginn des Weltrekordversuchs in einem Interview mit dem WDR.

Trotz geplanter Party rund um den Platz ist es den beiden Spielern ernst mit dem Rekordversuch: Es gibt einen Schiedsrichter, Notare sollen das gesamte Spiel protokollieren und darauf achten, dass die Regeln des Guinness-Buchs der Rekorde eingehalten werden. Diesen zufolge dürfen Masurenko und Heitmann pro Stunde fünf Minuten Pause machen — oder auch mal 15 angesparte Minuten nach drei Stunden Nonstop-Spiel.

Dass sie die 82 Stunden durchhalten, daran zweifeln die beiden Tennisspieler nicht. Bereits 2010 hatten sie in Herford 55 Stunden, 55 Minuten und 55 Sekunden durchgehalten und den damaligen Weltrekord gebrochen. Dieser liegt aktuell bei 64 Stunden — noch.

(oko/lnw)
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