Unter Badewanne eingemauert Warum Katzen wochenlang ohne Futter überleben können

Düsseldorf · Eingemauert unter einer Badewanne hat ein Kater in Meckenheim vier Wochen überlebt, in Grevenbroich war eine Katze sogar mal sechs Wochen hinter einer Küchenzeile eingesperrt. Rainer Krauß, Ärztlicher Direktor der Tierklinik Düsseldorf, erklärt, was Katzen zu Überlebenskämpfern macht.

Dieser Kater überlebte vier Wochen hinter einer Badewanne
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Dieser Kater überlebte vier Wochen hinter einer Badewanne

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Sprichwörtlich hat eine Katze sieben Leben. Doch wie sehr sie ums Überleben kämpfen kann, hat ein Kater aus Meckenheim (Rhein-Sieg-Kreis) gezeigt. Simba war ganze vier Wochen lang unter einer Badewanne eingesperrt. Anfang März war der Kater von einer Nachtwanderung nicht zurück gekommen, tags drauf wurde in einem Nachbarhaus der Sockel der Badewanne zugemauert. Simba war gefangen. Erst vier Wochen später bemerkte die Bauherrin ein leises Maunzen und der Kater konnte von der Feuerwehr befreit werden.

Noch zwei Wochen länger harrte 2010 eine Katze in Grevenbroich aus. Sie hatte sich in den Hohlraum unter einer Küchenzeile verirrt und war hinter einer Fußleiste eingeschlossen. Erst sechs Wochen später wurde die Katze gefunden.

Katze überlebt wochenlang hinter Kühlschrank
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Katze überlebt wochenlang hinter Kühlschrank

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Irgendwie muss das Tier jedoch an Wasser gekommen sein. "Solange kann auch keine Katze ohne Wasser und Futter überleben", sagt Rainer Krauß, Ärztlicher Direktor der Tierklinik Düsseldorf, an den die Katze aus Grevenbroich damals übergeben wurde. Vier Wochen, wie beim Kater aus Meckenheim, sei dem Experten zufolge bereits grenzwertig.

Doch Katzen haben einige besondere Körpereigenschaften, die das Ausharren in engen Räumen über einen langen Zeitraum möglich macht. So können sie beispielsweise sehr viel eigenes Eiweiß abbauen, erklärt Knauß. Außerdem könne die Stoffwechselproduktion in der Leber noch lange aktiviert werden und bereits vorhandene Nährstoffe noch lange einspeisen. "Die Katze ist immer noch ein Raubtier, das viel Energie und Kraft hat", betont der Tierarzt aus Düsseldorf. Als ehemaliges Wüstentier könne sie sehr sparsam mit Wasser haushalten, sagte auch Prof. Reto Neiger, Leiter der Inneren Medizin an der Klinik für Kleintiere in Gießen. "Eventuell hat Simba kurz zuvor nochmals viel getrunken und war vor dem Einmauern auch gut in Schuss."

Der Kater aus Meckenheim ist auf dem Weg der Besserung, auch wenn er einige Kilogramm unter der Badewanne verlor.

(met)
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