Bürgerentscheid Münsteraner stimmen gegen verkaufsoffene Sonntage

Düsseldorf · Der Bürgerentscheid ist am Sonntagabend um 18 Uhr zu Ende gegangen. Über die Hälfte der Wähler stimmte gegen den verkaufsoffenen Sonntag.

Das sind die verkaufsoffenen Sonntage 2018
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Foto: Endermann, Andreas

Kurz vor 19 Uhr war die für den Bürgerentscheid nötige Mindeststimmenanzahl von knapp 24.700 Stimmen erreicht. Das Ergebnis fiel knapp aus: Mit "Ja" und damit gegen die verkaufsoffenen Sonntage stimmten 52,8 Prozent der Wähler, mit "Nein" 47,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 22 Prozent.

Vertreter des Einzelhandels und der müsterischen Kaufleute äußerten sich gegenüber den "Westfälischen Nachrichten" enttäuscht. Die verkaufsoffenen Sonntage seien ein Instrument um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Innenstadt und die Stadtviertel attraktiv zu halten.

Verdi-Bezirksgeschäftsführer Bernd Bajohr bot der Politik, der Kaufmannschaft und dem Einzelhandel einen Dialog an, um zukünftig zu rechtskonformen verkaufsoffenen Sonntagen in Münster zu kommen. "Der freie Sonntag Münster hat eindeutig gewonnen", sagte er.

Der evangelische Pfarrer Martin Mustroph äußerte sich ebenfalls zufrieden. "Im Vorfeld ist versucht worden, den Bürgerentscheid klein zu reden, da es Gerichtsentscheide zu dem Thema gegeben hatte", sagte er.

Die Bürgerinitiative "Freier Sonntag Münster" kippte damit einen Ratsbeschluss für mehrere schon festgelegte Sonntag-Shopping-Termine im Jahr 2017 in verschiedenen Stadtteilen. Der Beschluss vom Mai für die Sonntagsöffnungen in den kommenden Jahren war mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP zustande gekommen. Doch diese hätten aber wohl ohnehin nicht stattgefunden, weil ein Gericht sie bereits untersagt hatte. In NRW dürfen verkaufsoffene Sonntage nur anlassbezogen stattfinden, also nur zu Stadtfesten, Messen oder Weihnachtsmärkten.

Dem Bündnis gehören auch die Gewerkschaft Verdi und kirchliche Gruppen an. Die Initiative "Freier Sonntag für Münsteraner" argumentierte, der freie Sonntag verkörpere "die Freiheit des Menschen von einer rein wirtschaftlich orientierten Lebensweise". Er verschaffe den Menschen "verlässliche gemeinsame Zeiten für die Gestaltung von Familienleben und Freundschaften und zur Pflege gesellschaftlicher, sportlicher, kultureller und religiöser Aktivitäten".

(heif/KNA/lnw)
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