Übersicht Hier wird in NRW gestreikt

NRW · Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, dass zehntausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Dienstag und am Mittwoch die Arbeit niederlegen wollen. In der Region sind Flughäfen, Kitas und der öffentliche Nahverkehr betroffen. Die Übersicht zu den geplanten Streiks.

Die Gewerkschaft Verdi hat für nächste Woche zu großen Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat für nächste Woche zu großen Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen.

Foto: T. Busskamp

Duisburg

In Duisburg werden unter anderem die Stadtverwaltung, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Meiderich und Duisburg Rhein, die DVG, die Stadtwerke, die Wirtschaftsbetriebe, das Studierendenwerk, die Verwaltungsberufsgenossenschaft, die Arge, die Sparkasse und das Theater sowie das Jobcenter in den Streik eingebunden.

"Die Intensivierung des Warnstreiks ist die logische Antwort auf das provokative Angebot der Arbeitgeber in den Verhandlungen am 11. und 12. April. Einen Reallohnverlust für 2016 wird es mit uns nicht geben, die Arbeitgeber müssen ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen", sagt Thomas Keuer, Bezirksgeschäftsführer ver.di Duisburg-Niederrhein.

Die Streikenden werden sich am Dienstag an einer Großkundgebung in Düsseldorf beteiligen. Dadurch kann es in den bestreikten Unternehmen und Abteilungen zu Einschränkungen für die Bürger kommen. Hier geht es zum Liveblog.

Düsseldorf

Am Dienstag macht Verdi ernst: In Düsseldorf wird die Rheinbahn ganztags bestreikt, nur einige Buslinien sind im Einsatz. Kitas und alle Schwimmbäder bleiben wegen des Warnstreiks geschlossen. Auch Awista, LVR-Kliniken und Stadtwerke sind betroffen.

Mit starken Verzögerungen bis hin zu Flugausfällen müssen Reisende hingegen am Mittwoch am Düsseldorfer Flughafen rechnen. Verdi hatte am Freitag dazu aufgerufen, das Beschäftigte ihre die Arbeit niederlegen. Wie Verdi mitteilte, sind in Düsseldorf in der Zeit zwischen 3 Uhr nachts und 14 Uhr unter anderem die Werkstätten, die Verwaltung, Warenkontrolleure, der Terminalservice und die Busdienste im Streik.

Betroffen sind neben Düsseldorf die Flughäfen in Köln/Bonn, Dortmund und Hannover-Langenhagen sein.

Bergisches Land

In Remscheid werden die Kitas Hasenberg, Lüttringhauser Straße, Bergisch Born und Eisernstein am kommenden Mittwoch voraussichtlich vollständig geschlossen bleiben. Weil das Personal fehlt, sei die Bereitstellung einer Notbetreuung für diese Einrichtungen am 27. April nicht möglich, teilte die Stadt mit.

"Auch in Monheim und Solingen wird es vermehrt zu Einschränkungen bis hin zu Schließungen von Kitas kommen", sagt Lothar Reitzer, stellvertretender Verdi-Geschäftsführer des Bezirks Rhein-Wupper. Vor allem in Solingen und Remscheid müssen sich Bürger auf viele Ausfälle von Bussen einrichten, denn auch der Nahverkehr wird bestreikt. In Leverkusen, Solingen und Remscheid wird außerdem die Müllabfuhr streiken.

Ob auch Beschäftigte in Krankenhäusern oder Jobcentern an diesem Tag die Arbeit verweigern wollen, werde sich erst im Laufe der Woche herausstellen, sagt Reitzer.

Mönchengladbach

Auch Mönchengladbach ist von den Warnstreiks betroffen. Am kommenden Dienstag fahren den ganzen Tag keine Schulbusse und keine Linienbusse. Auch alle Bäder (das Vitusbad, das Schlossbad und das Stadtbad Rheydt) sind an dem Tag komplett geschlossen.

Zudem werden vier städtische Kindertageseinrichtungen komplett geschlossen. In allen anderen städtischen Kindertagesstätten kann es an beiden Tagen zu einem eingeschränkten Betreuungsangebot kommen.

Rhein-Kreis Neuss

Im Rhein-Kreis ruft Verdi zu Streiks in mehreren Städten aus. So werden in Neuss, Korschenbroich, Meerbusch und Rommerskirchen jeweils am Dienstag die Stadtverwaltungen bestreikt. In Neuss sollen laut Verdi außerdem die Mitarbeiter der Stadtwerke dazu aufgerufen sein, ihre Arbeit niederzulegen. Das könnte auch zu Ausfällen im Öffentlichen Personennahverkehr führen. Der Geschäftsführung der Stadtwerke sei von einem geplanten Streik allerdings bis Freitagmittag noch nichts bekannt, sagte Sprecher Jürgen Scheer unserer Redaktion.

In Kaarst sind zwei städtische Kitas von den Streiks betroffen, die Kita an der Bussardstraße und die an der Büdericher Straße. Dort wird am Mittwoch gestreikt. Notgruppen werden nicht eingerichtet, da es sich nur um eine eintägige Aktion handele, heißt es vonseiten der Stadt Kaarst. Die Eltern sollen direkt von der Kitaleitung informiert werden.

In Grevenbroich wird ebenfalls am Mittwoch in den städtischen Kitas gestreikt. Betroffen sind unter anderem das Familienzentrum in Frimmersdorf, das Familienzentrum Hartmannweg und die Tageseinrichtung für Kinder in Neurath. Weitere Informationen gibt es hier.

Krefeld

Betroffen sind nach Angaben von Uwe Reepen aus der Pressestelle von Verdi NRW die Stadtverwaltung, die Stadtwerke einschließlich des öffentlichen Personennahverkehrs, die Sparkasse sowie das Jobcenter in Krefeld.

Köln

Die Stadt Köln soll nach Angaben von Verdi NRW erst am Mittwoch von dem Streik betroffen sein. Dann könnte die Stadt aber weitgehend lahmgelegt werden. "Der gesamte öffentliche Dienst ist zum Streik aufgerufen", sagt Uwe Reepen von Verdi NRW. Betroffen seien unter anderem die Rheinenergie, Kitas, Kliniken und der öffentliche Nahverkehr. "In den Kliniken werden natürlich Notfallpläne eingerichtet", sagt Reepen.

Kreis Wesel

Vom Streik betroffen sind Kindertagesstätten. Nach Angaben von Verdi bleiben in Moers die Kitas Barbarastraße, Orchideenstraße, Kurze Straße, Rüttgersweg, Eichenstraße, Pusenhof und Diergardtstraße, in Neukirchen-Vluyn die Kita Diesterwegstraße geschlossen. In anderen Kindergärten werde es Notgruppen geben.

Auch die Enni stellt sich auf Arbeitsniederlegungen innerhalb der Belegschaft ein. Man arbeite an einem Konzept, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. In erster Linie werde der Streik bei der Müllabfuhr und Abfallbeseitigung spürbar sein. Möglicherweise würden Tonnen und Papierkörbe nicht geleert; dies gilt für Vinn, Scherpenberg, Asberg und teilweise Meerbeck. Bei der Straßenreinigung könne es in Scherpenberg, Schwafheim und Kapellen zu Einschränkungen kommen. Die ausgefallenen Touren werden im Laufe der Woche nachgeholt",sagt Herbert Hornung, Pressesprecher der Enni.

Wie die Niag mitteilte, wird der Busverkehr ganztägig vom Streik betroffen sein, aber "nicht gänzlich lahmgelegt werden". Im Kreis Kleve sowie in Wesel, Dinslaken, Voerde und Xanten werde es wahrscheinlich nahezu normalen Linienverkehr geben. Besonders im Raum Moers und Duisburg würden aber Fahrten ausfallen. Für Pendler und Schüler versuche die Niag, durch den Einsatz von Mitarbeitern ihrer Tochterunternehmen mit einem Notfahrplan ausreichend Fahrten anzubieten.

Vor allem Fahrgäste in Richtung Duisburg sollten beachten, dass es auf der Schnellbuslinie SB30 auch am Morgen zu Fahrtausfällen kommen werde. Die Linie 921 werde im Tagesverlauf mit einem eingeschränkten Fahrtenangebot unterwegs sein. Als Alternative für Pendler nach Duisburg biete sich der Regional-Express RB 31 ab Bahnhof Moers an, der nicht von den Streiks betroffen sein werde. Informationen zum Angebot am Streiktag auf den einzelnen Linien im Raum Moers sind ab Montagnachmittag unter www.niag-online.de abrufbar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort