Auch Lehrer kaum geschult Verband: Zu wenig Computer an NRW-Schulen

Düsseldorf · Nur 13 Prozent der Schulen in Nordrhein-Westfalen verfügen über Klassensätze an Tablet-Computern oder Smartphones. Dazu besitzen nur verhältnismäßig wenige Lehrer ausreichende IT-Kenntnisse.

Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Neben einer unzureichenden Computer-Ausstattung an den Schulen kritisierte der VBE-Landesvorsitzende Udo Beckmann eine mangelhafte Lehrerfortbildung für den Einsatz digitaler Unterrichtsmedien. Nur jeder vierte Lehrer in NRW habe sich IT-Kenntnisse im Wege der Lehrerfortbildung angeeignet.

Laut Forsa bekundeten 83 Prozent der befragten Lehrer an Rhein und Ruhr, sie hätten an ihrer Schule Zugang zu einem dienstlichen PC. Dieser befinde sich aber meist im Lehrerzimmer, bei der Schulleitung oder in den Computerräumen. In den NRW-Grundschulen gebe es für 27 Prozent der Pädagogen aber nicht einmal einen Dienst-PC. "Wir an den Schulen sind weit davon entfernt, dass der PC zum alltäglichen persönlichen Arbeitsgerät der Lehrkräfte zählt", sagte Beckmann. Nur 39 Prozent der Lehrer hätten für Hausaufgaben oder Elternkontakte eine geschützte Online-Plattform.

In NRW verfügen laut Forsa derzeit nur 52 Lehrer über eine dienstliche E-Mail-Adresse. Nicht einmal bei den Schulleitungen sei dies selbstverständlich. Ein Viertel von ihnen habe bisher keine digitale Dienstanschrift. "Die digitale Schule wird vom Dienstherrn als Privatangelegenheit auf die Lehrer abgeschoben", sagte der VBE-Landesvorsitzende. Angesichts vieler zu schützender Daten im Schulalltag sei dies nicht weiter hinnehmbar.

Beckmann kritisierte weiter, dass auch Sicherheit, Ausstattung und Aktualisierung der Computer-Hardware weitgehend den Fachlehrern überlassen werde. Nur in 29 Prozent der Fälle kümmerten sich professionelle IT-Firmen darum.

(KNA)
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