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Euskirchen Flüchtlinge in Schule: Bürgermeister bekommt Droh-Mails

Euskirchen · Euskirchen will Flüchtlinge in einer alten Schule unterbringen. Die Kritik daran ist so massiv, dass der Bürgermeister Droh-E-Mails bekommt und die Polizei einschaltet. Der Staatsschutz ermittelt.

 Der Euskirchener Stadtrat hatte einstimmig den Umzug einer Kita aus einem ehemaligen Schulgebäude in "hochqualitative" Container, sogenannte Modul-Bausteine, beschlossen, um dann in der früheren Schule Flüchtlinge unterzubringen.

Der Euskirchener Stadtrat hatte einstimmig den Umzug einer Kita aus einem ehemaligen Schulgebäude in "hochqualitative" Container, sogenannte Modul-Bausteine, beschlossen, um dann in der früheren Schule Flüchtlinge unterzubringen.

Foto: dpa, mb kno

Der Bürgermeister von Euskirchen fühlt sich nach einer Entscheidung zur Flüchtlingsunterbringung in Mails bedroht. Er stellte nach Polizeiangaben von Mittwoch Strafanzeige, der Staatsschutz ermittelt: "Wir prüfen insbesondere, ob mögliche rechte Inhalte eine Rolle spielen", sagte der Bonner Polizeisprecher Robert Scholten am Mittwoch. Bürgermeister Uwe Friedl (CDU) selbst wollte sich dazu nicht äußern.

 In diesen Containern wird die Kita vorübergehend untergebracht.

In diesen Containern wird die Kita vorübergehend untergebracht.

Foto: dpa, mb kno

Der Euskirchener Stadtrat hatte nach Angaben der Stadt einstimmig den Umzug einer Kita aus einem ehemaligen Schulgebäude in "hochqualitative" Container, sogenannte Modul-Bausteine, beschlossen, um dann in der früheren Schule Flüchtlinge unterzubringen. Einem Zeitungsbericht zufolge hatte sich Friedl gewundert, dass es kritische Diskussionen in sozialen Netzwerken gab, dass allerdings niemand ihm gegenüber Kritik formulierte. Daraufhin habe er seine Mailadresse genannt und angeboten, wer etwas zu dem Thema von ihm wissen wolle, könne ihm schreiben.

Insgesamt seien dann rund 60 Mails eingegangen, teilte die Polizei mit, ein Teil davon mit zweifelhaften Inhalten. Der Bürgermeister fühle sich bedroht, sagte Scholten. Die fraglichen Mails könnten wegen Beleidigung, Bedrohung und rechten Gedankenguts strafrechtlich relevant sein. "Insbesondere dem Verdacht rechten Gedankenguts in dem Themenkomplex, dem gehen wir sehr konsequent nach", sagte Scholten.

Nach Angaben der Stadt war die Kita mit zwei Gruppen ohnehin nur vorübergehend in der ansonsten leerstehenden Schule untergebracht. Das nicht ganz optimale Provisorium sollte ursprünglich bis zur Fertigstellung eines Neubaus im nächsten Jahr halten, wie der Erste Beigeordnete Johannes Winckler sagte: "Es gibt keinerlei kritische Stimmen - weder bei dem Träger, noch bei den Eltern, noch bei den politischen Vertretern vor Ort. Keine einzige", sagte Winckler.

(lnw)
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