Gewitter in NRW Unwetter mit riesigen Hagelkörnern richten Schäden an

Düsseldorf · In der Nacht hat es in großen Teilen von NRW heftige Gewitter gegeben. Im Kreis Heinsberg und Mönchengladbach richteten große Hagelkörner Schäden an. Der Bahnverkehr ist gestört.

Unwetter NRW: Riesige Hagelkörner sorgen für Schäden
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Riesige Hagelkörner sorgen für Schäden

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Foto: Kerstin de Haas

Nach der Hitze am Donnerstag mit Temperaturen von mehr als 30 Grad kamen in der Nacht schwere Gewitter. Bis in den frühen Freitagmorgen sind zwei starke Unwetter über NRW hinweggezogen, betroffen war vor allem der Kreis Steinfurt. Die Polizei spricht von über 1500 Einsätzen durch überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller.

Während es in Düsseldorf nur heftige regnete und blitzte, kamen im Kreis Heinsberg und in Mönchengladbach taubeneigroße Hagelkörner herunter. Sie beschädigten unter anderem zahlreiche Autos und Fenster. In Mönchengladbach stürzte außerdem ein Baum auf einen parkendes Auto. Keller und Tiefgaragen liefen voll mit Regenwasser. In Geilenkirchen und Übach-Palenberg stürzten Bäume um und wurden Dächer abgedeckt.

Die starken Regenfälle haben auch in Hamminkeln für vollgelaufene Keller und Überflutungen gesorgt. In Schermbeck ist ein Deich gebrochen. Mehr dazu gibt es hier.

Die Feuerwehr in Kevelaer war in der Nacht im Dauereinsatz, es gab 98 Einsätze. Sie hatte mit vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen zu kämpfen. Auch im Kreis Borken ging Starkregen herunter - laut Polizei gab es dort aber keine größeren Schäden. In Goch gab es ebenfalls zahlreiche Einsätze.

Besonders von der ersten Unwetterfront betroffen war die Gemeinde Lienen im Kreis Steinfurt. Ein Polizeisprecher berichtete von Straßen, die unter Wasser standen, von hochschießenden Gullydeckeln und von entwurzelten Bäumen. Ein Baum stürzte auf ein vorbeifahrendes Auto, die Person am Steuer musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Die westfälische Stadt Rheine sei besonders stark in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen. Unzählige Straßen seien überflutet worden, am Morgen mussten mehrere Straßen noch gesperrt bleiben. Menschen wurden nicht verletzt. Zwei Autos seien zwar in überflutete Unterführungen gefahren, die Fahrer konnten sich jedoch selbst befreien. Ein Blitz schlug in ein Haus ein, ein weiterer traf einen Baum, der auf ein Gebäude stürzte. Eine Kneipe wurde unter Wasser gesetzt: Die Gaststätte liegt an einer überfluteten Unterführung. Ein Fenster sei aufgeplatzt, so konnte das Wasser eindringen, teilte ein Polizeisprecher mit. Zehn Menschen hielten sich zu diesem Zeitpunkt in der Kneipe auf, sie konnten sich aber selbst aus der brenzligen Lage befreien. Verletzt wurde niemand.

In Dinslaken starb ein Radfahrer nach einem Unfall an einer Kreuzung mit einem Lkw. Die Ampel war wegen des Unwetters zum Zeitpunkt des Unfalls außer Betrieb.

Auch zahlreiche Bahnreisende bekamen die Auswirkungen von Gewittern zu spüren. Betroffen ist laut Bahn vor allem der Westen, aber auch der Nordosten von NRW. Es gab Oberleitungsstörungen, Bäume fielen auf Gleise. Es gibt Ausfälle und Umleitungen auf mehreren Linien, die teils noch bis zum Abend andauern sollen. Am Hauptbahnhof Münster schlug ein Blitz im Bereich des Bahnhofs ein.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für diesen Freitag vor erneutem Hagelschlag und heftigem Regen in Nordrhein-Westfalen. Bereits am Freitagmorgen gab eine amtliche Unwetterwarnung vor schweren Gewittern mit Orkanböen, Starkregen und Hagel.

(top/lnw)
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