Unwetterschäden im Überblick Nach dem großen Regen kommt das große Aufräumen

Düsseldorf · Innerhalb weniger Stunden hat das Unwetter am Mittwoch weite Teile des nördlichen Niederrheins unter Wasser gesetzt. Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet. Sorgen macht ein Deich. Am Morgen danach haben die Aufräumarbeiten begonnen. Ein Überblick.

Issel in Hamminkeln im Kreis Wesel steigt - Damm nicht gebrochen
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Hochwasser an der Issel in Hamminkeln

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Die Lage im Überblick:

In Düsseldorf waren mehrere Straßentunnel voll Wasser gelaufen. Die Autobahn 46 musste dort gesperrt werden. Viele innerstädtische Straßen wurden ebenfalls überflutet. Die Feuerwehr der Landeshauptstadt berichtete von mehr als 420 Einsätzen wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen bis zum frühen Donnerstagmorgen. Menschen wurden nicht verletzt, sagte ein Sprecher.

Auch am Donnerstag gingen die Aufräumarbeiten weiter. Die Feuerwehr meldete noch zehn Einsatzstellen, an denen sie gegen Wassermassen kämpfte. Schwerpunkt der Einsätze ist der Düsseldorfer Süden mit den Stadtteilen Wersten, Vennhausen, Holthausen, Eller sowie Lierenfeld und auch Berath. Auch am Donnerstagmittag waren noch alle Kleineinsatzfahrzeuge der Feuerwachen mit ihren Besatzungen im Einsatz um weitere Schäden abzuwehren.

Sorgen bereitete den Rettern in Düsseldorf aktuell das Flüsschen Anger im Norden der Stadt, in dem das Wasser stetig stieg. Für den Notfall lagen 2000 Sandsäcke bereit.

Auf Grund der starken Regenfälle mussten in Mettmann mehrere Straßen - insbesondere Überlandwege - aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Die auf den Straßen liegenden Erdschollen und Ablagerungen stellen eine erhöhte Unfallgefahr für den Verkehr dar.

Die Sperrungen werden sukzessive, je nach Fortschritt der Räum- und Säuberungsarbeiten, wieder frei gegeben. Am Nachmittag und in den frühen Abendstunden ist weiterhin mit starken Regenfällen zu rechnen, so dass nicht auszuschließen ist, dass Sperrungen erst in den nächsten Tagen aufgehoben werden können, teilt die Stadt Mettmann mit.

Die Unwetter haben auch in Xanten und Sonsbeck Spuren hinterlassen. In Xanten standen 30 Straßen unter Wasser. Das betraf auch einige Straßen in der historischen Altstadt. Inzwischen hat die Feuerwehr Entwarnung gegeben. Die meisten Keller sind ausgepumpt und die Gullis wieder frei. Schulen und Kindergärten blieben nach Angaben der Stadtverwaltung aber geschlossen. Zuvor war in der Region bereits ein Regionalzug steckengeblieben, weil der Regen eine Schlammlawine auf die Gleise gespült hatte, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete. Der Zug musste zum nächsten Bahnhof zurückfahren. Die Bahnstrecke Richtung Duisburg bleibt zwischen Xanten und Millingen voraussichtlich mehrere Tage gesperrt.

Nach dem Unwetter ist vor dem Unwetter: Im Westen Deutschlands erwarten die Meteorologen für Donnerstag die stärksten Niederschläge und Gewitter. Im Lauf des Tages sei in ganz Nordrhein-Westfalen mit Unwettern zu rechnen, sagte DWD-Meteorologe Simon Tripper.

Die Regenmengen fielen seit Mittwochabend übrigens sehr unterschiedlich aus, hieß es beim Deutschen Wetterdienst. Die Innenstadt von Düsseldorf sowie die südlichen und östlichen Stadtteile bekamen zum Beispiel besonders viel Wasser ab. Dagegen regnete es über dem nördlich gelegen Flughafen nur mäßig.

Während in Dormagen und vielen anderen Städten Ausnahmezustand herrschte, waren Städte wenige Kilometer entfernt kaum betroffen. In Mönchengladbach gab es nach Polizeiangaben überhaupt keine Unwetterschäden.

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