Tierexperimente Uni Münster stellt nach illegaler Mäusehaltung Maßnahmen vor

Münster · Vor neun Monaten wurden in einem Kellerraum der Hautklinik der Universität Münster 78 illegal gehaltene Mäuse gefunden. Jetzt hat die Uni einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, mit dem sie ähnliche Fälle künftig verhindern will. Darin: mehr Räume, mehr Personal und eine veränderte Verantwortungskultur.

 Das Hauptgebäude der Uni Münster (Symbolbild).

Das Hauptgebäude der Uni Münster (Symbolbild).

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Am Montag stellte eine daher eingesetzte Untersuchungskommission ihre Ergebnisse vor: Alle Tiere seien nur für genehmigte Tierexperimente eingesetzt worden. Weil es für die Forscher bequemer gewesen sei, seien die Tiere jedoch seit mindestens zehn Jahren in einem nicht genehmigten Raum gehalten worden. Dadurch seien sie der Kontrolle entzogen gewesen. Bis auf sechs Tiere seien alle Mäuse bei ihrer Entdeckung in einem ordentlichen Zustand gewesen.

Einige der beteiligten Mitarbeiter dürfen seither nicht mehr zu den Tieren - für Forscher, deren Karriere mit Tierversuchen verknüpft sei, eine durchaus harte Strafe, wie Unirektor Johannes Wessels sagte. Weitere dienstrechtliche Konsequenzen würden geprüft.

Wessels will eine veränderte Kultur im Umgang mit Versuchstieren durchsetzen: Jeder vom Tierpfleger bis zum Professor müsse sich stets seiner Verantwortung gewahr sein und sich fragen, ob alles ordnungsgemäß laufe. Auch sollen die Tierhaltung an zentralen Standorten gebündelt und mehr Personal für die Genehmigung eingesetzt werden.

(lsa/lnw)
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