Unfallstatistik Mehr Lkw-Unfälle am Stauende in NRW

Düsseldorf · Die Zahl der schweren Lastwagenunfälle an Stauenden ist in Nordrhein-Westfalen stark gestiegen. Waren es 2013 noch 135, wurden vergangenes Jahr bereits 194 solcher Lkw-Unfälle registriert. Die Zahl der Verkehrstoten ist aber gesunken.

 Im November starben auf der A3 bei Ratingen mehrere Menschen, nachdem ein Laster auf ein Stauende gerast war.

Im November starben auf der A3 bei Ratingen mehrere Menschen, nachdem ein Laster auf ein Stauende gerast war.

Foto: CHRISTOPH REICHWEIN

Bei den Lkw-Unfällen am Stauende gebe es damit einen Anstieg um rund 44 Prozent in nur fünf Jahren, teilte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag bei der Vorlage der Verkehrsunfallstatistik 2017 in Düsseldorf mit. "Lastwagen können zu tonnenschweren Geschossen werden", sagte Reul. Bei allen Unfällen an Stauenden - mit und ohne Lkw-Beteiligung - kamen 2017 insgesamt 19 Menschen ums Leben. 2013 waren es noch zehn Todesopfer.

Insgesamt sank die Zahl der Verkehrstoten in NRW im vergangenen Jahr laut Unfallstatistik um 40 auf 484 Menschen. Zuvor hatte das Statistische Landesamt vorläufige Zahlen veröffentlicht, nach denen es 467 Verkehrstote gegeben hat.

Im Straßenverkehr wurden auch weniger Teilnehmer verletzt. Die Zahl sank von mehr als 79.000 auf knapp 74.500 Verletzte. Rund 13.000 Menschen wurden schwer verletzt. Die gesamte Verkehrsunfallstatistik will NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Vormittag in Düsseldorf vorlegen.

Während sich 2017 weniger Unfälle mit Verletzten und Toten ereigneten, nahm die Zahl der Unfälle mit Sachschäden um mehr als 10.000 auf 588.000 Unfälle zu. Der weitaus größte Teil waren Bagatellschäden.

Insgesamt hat die Zahl der Verkehrsunfälle in NRW in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen, während die Zahl der Toten und Verletzten stetig abnahm. Das ist auch eine Folge der Einführung von Promillegrenzen, der Helmpflicht für motorisierte Zweiradfahrer und der Gurtpflicht.

Reul will auch bekannt geben, wie sich die Zahl der Unfälle unter Alkohol, mit Handy am Ohr und auf Autobahnen entwickelt hat. Der damalige Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte vor einem Jahr besonders die deutlich gestiegene Zahl von Unfalltoten auf Autobahnen angeprangert und zu gemäßigtem Tempo und größerem Abstand aufgefordert. Gleichzeitig stieg die Zahl der Handyverstöße. 164.000 Fälle dokumentierte die Polizei 2016. Auch Fahrradfahrer wurden immer öfter erwischt.

(lsa/lnw)
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