Studie Emscher und Ruhr stark mit winzigen Plastikteilchen belastet

Recklinghausen · Immer mehr und überall Plastik: Nicht nur im Sand am Strand oder im Magen von Fischen. Auch die Oberfläche von Flüssen ist betroffen. In einer Pilotstudie haben NRW und vier weitere Bundesländer das Vorkommen von Plastikmüllpartikeln in Fließgewässern untersucht.

 Die Ruhr in Schwerte (Archivbild).

Die Ruhr in Schwerte (Archivbild).

Foto: dpa, a fgj

Winzige Plastikteilchen kommen laut der Studie an der Wasseroberfläche des Rheins und seiner Nebenflüsse in unterschiedlicher Konzentration vor. Danach enthalten Nebenflüsse vergleichsweise mehr solcher Partikel als etwa der Rhein selbst, teilte das Landesumweltamt am Donnerstag in Recklinghausen mit.

Als "besonders auffällig" wurden in dem Bericht die hohen Konzentrationen an Emscher- und Ruhr-Mündung genannt, die gleichzeitig die höchsten Konzentrationen im gesamten Messprogramm gewesen seien. Beide Flüsse fließen durch eine dicht besiedelte Region. Bewertet wurden die Ergebnisse ausdrücklich nicht.

An der Pilotstudie beteiligten sich neben Nordrhein-Westfalen die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen. Dafür wurden von den jeweiligen Landesumweltämtern zwischen Herbst 2014 und Herbst 2015 an 52 Messstellen überwiegend im Einzugsgebiet von Rhein und Donau Wasserproben entnommen. Insgesamt seien 19.000 darin gefundene Partikel analysiert worden. Davon waren mehr als 4300 kleine Plastikteilchen. Sie stammen von weggeworfenem Plastik oder aus Waschmitteln und Kosmetika. Etwa 99 Prozent der Kunststoffpartikel waren kleiner als fünf Millimeter.

Das NRW-Landesumweltamt erklärte, die Studie solle eine Datengrundlage für weitere Erhebungen schaffen. Als nächstes solle das Mikroplastik im Bett der einzelnen Flüsse untersucht werden.

Den Angaben zufolge war die Anzahl der Partikel unterschiedlich an den einzelnen Messstellen. Höhere Konzentrationen seien vor allem in kleineren und mittleren Nebengewässern gemessen worden. Im größten untersuchten Gewässer, dem Rhein, wurden eher niedrige bis mittlere Konzentrationen gefunden. Das habe vor allem damit zu tun, dass durch die größere Wassermenge des Flusses eine stärkere Vermischung und damit eine Abnahme der Partikelkonzentration erfolgt.

(felt)
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