Sicherheitsbericht der Bahn für NRW 2500 Fälle von Körperverletzungen in Bahnhöfen und Zügen

Düsseldorf · Weniger Vandalismus, weniger Körperverletzungen – die Deutsche Bahn zieht in ihrem Sicherheitsbericht 2015 auch für NRW eine positive Bilanz. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht an einigen Stellen Verbesserungsbedarf.

Sicherheitsbericht der Bahn: 2500 Körperverletzungen in NRW registriert
Foto: dpa, han htf fux

Weniger Vandalismus, weniger Körperverletzungen — die Deutsche Bahn zieht in ihrem Sicherheitsbericht 2015 auch für NRW eine positive Bilanz. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht an einigen Stellen Verbesserungsbedarf.

Bereits am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Deutsche Bahn auf Vandalismus nach Fußballspielen reagieren will — indem sie Gewalttäter nicht mehr befördert. Nun hat der Konzern seinen Sicherheitsbericht für das vergangene Jahr vorgestellt und vermeldet Positives sowohl für NRW als auch für den Rest der Bundesrepublik: Die Straftaten seien insgesamt zurückgegangen.

In NRW wurden laut dem Bericht vier Prozent weniger Straftaten registriert als im Jahr zuvor. Die Bahn führt das auf verstärkte Videoüberwachung an Brennpunkten und mehr Präsenz von Sicherheitskräften zurück. "Die Anstrengungen der letzten Jahre tragen Früchte", teilte der Sicherheitschef der Bahn, Hans-Hilmar Rischke, mit.

Auch in Bezug auf Körperverletzungen berichtet die Bahn Erfreuliches für NRW. Die zuständige Bundespolizeidirektion Sankt Augustin habe 2015 rund 2500 Taten registriert, das sei ein Rückgang von rund acht Prozent. Lothar Ebbers, NRW-Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn gibt sich diesbezüglich eher zurückhaltend. Es gebe immer eine Dunkelziffer, weil insbesondere leichtere Delikte oftmals nicht angezeigt werden und das Anzeigeverhalten insgesamt variiere.

Probleme bereitet der Bahn auch immer wieder Vandalismus wie zerkratzte Scheiben, zerstörte Aufzüge oder beschädigte Sitze. Hier vermeldet der Sicherheitsbericht für 2015 insgesamt 2020 Fälle — ein Rückgang von fast 20 Prozent. Auch die Graffiti-Straftaten seien um drei Prozent auf 3700 zurückgegangen. Zudem seien weniger Fahrkartenautomaten aufgebrochen worden (minus 20 Prozent) als noch im Jahr zuvor.

Pro-Bahn-Sprecher Ebbers sieht trotz der positiven Nachrichten Verbesserungsbedarf. Ihm geht es auch um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste, er spricht von subjektiven Eindrücken wie einer besseren Gestaltung von Zügen und Bahnhöfen, einer größeren Übersichtlichkeit. "Das ist natürlich eine Sache, die langfristig angegangen werden muss", sagte er unserer Redaktion. Positiv bewertete Ebbers auch, dass die Begleitquote in Zügen inzwischen schrittweise erhöht werde, um das Sicherheitsgefühl zu stärken, nachdem die Zahl der Zugbegleiter und Sicherheitskräfte lange Zeit eher rückläufig gewesen sei.

Eines bereitet der Bahn dann aber doch Sorge: Die Zahl der Angriffe auf Bahnmitarbeiter gerade bei Fahrkartenkontrollen und bei Fußballspielen ist bundesweit gestiegen. 1200 solcher Attacken von Fahrgästen auf das Personal seien im vergangenen Jahr registriert worden. In NRW ist die Zahl solcher Übergriffe leicht gestiegen — von 279 auf 289 Fälle.

(das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort