Startup "Nextdoor" Nachbarschafts-Netzwerk möchte Martinssängern helfen

Düsseldorf · Seit Juni gibt es in Deutschland das Nachbarschafts-Netzwerk "Nextdoor". Die Idee kommt aus den USA. Zu Sankt Martin will die Plattform fleißigen kleinen Martinssängern beim Süßigkeiten-Sammeln helfen.

 Kinder mit Laternen zu Sankt Martin (Archivbild).

Kinder mit Laternen zu Sankt Martin (Archivbild).

Foto: Christoph Reichwein

Wissen Sie, wann Sie sich das letzte Mal mit Ihrem Nachbarn unterhalten haben? Eine Studie der TU Darmstadt hat ergeben, dass jeder zweite Deutsche seine direkten Nachbarn nicht kennt. Die Krankenkasse AOK fand in einer Studie heraus, dass in den meisten Altersgruppen nur knapp 30 Prozent der Deutschen regelmäßig etwas mit ihren Nachbarn unternehmen. Jeder Dritte unter 30-Jährige allerdings wünsche sich ausdrücklich mehr Kontakt zu seinen Nachbarn.

Hier setzt das Startup Nextdoor.de an. Das Nachbarschafts-Netzwerk soll Nachbarn einen Impuls geben, einander kennen zu lernen und sich miteinander auszutauschen. Nutzer, die im echten Leben Nachbarn sind, werden virtuell vernetzt. Sie können über die Plattform miteinander in Kontakt treten, sich gegenseitig helfen, sich treffen und austauschen.

Dass Nutzer tatsächlich aus den jeweiligen Nachbarschaften kommen, wird durch das Versenden von Bestätigungscodes auf Postkarten sichergestellt. Anwohner können auch selbst Nachbarschaften erstellen, wenn die eigene noch nicht vertreten ist. Dazu können sie Postkarten als Einladungen verschicken. Die Grenzen einer Nachbarschaft werden von Kartografen definiert. Nutzer können sich aber auch an Nextdoor wenden, um Grenzen ändern zu lassen. Wie viele Nutzer bei dem Netzwerk registriert sind, gab Nextdoor bisher nicht bekannt. In Nordrhein-Westfalen ist Nextdoor bisher stark in Düsseldorf, Köln, Dortmund, Münster und den umliegenden Regionen vertreten.

Zu Halloween wird Nextdoor in den USA eine interaktive Karte veröffentlichen, die anzeigt, welche Nachbarn Süßigkeiten an Kinder verteilen. So wissen Eltern, wo sie mit den Kleinen am besten hingehen können. Anwohner, die nichts mit Halloween am Hut haben, können auf etwas weniger Besuch hoffen.

In Deutschland ziehen Kinder am Martinstag von Tür zu Tür, um zu singen und Süßigkeiten zu sammeln. Nextdoor hat die Idee deshalb für Sankt Martin aufgegriffen. Marcus Riecke, Country Manager Deutschland bei Nextdoor, sagt: "Uns war es wichtig, auch die schönen deutschen Traditionen in unsere Plattform zu integrieren." Die Karte mit den nachbarschaftlichen Anlaufstellen für Sankt-Martins-Süßigkeiten können Nutzer aus ganz Deutschland einsehen. Dabei sieht man nur die Karte der eigenen Nachbarschaft. Ob Kinder bei ihnen Süßigkeiten bekommen, geben die Nachbarn selber bei Nextdoor an.

 So in etwa wird die Karte aussehen.

So in etwa wird die Karte aussehen.

Foto: Nextdoor

Für Riecke war St. Martin als Kind "immer ein Highlight". Mit Nextdoor erhofft er sich von der Aktion, dass "Nachbarn in der dunklen Jahreszeit noch enger zusammenkommen" und Kinder sicher von Tür zu Tür gehen können. Die interaktive Karte soll dabei "noch mehr Spaß und Freude am diesjährigen Sankt Martin" bringen.

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