Während der Reanimation Reifen von Notarztwagen in Essen zerstochen — Patient gestorben

Essen · Am Donnerstag hat ein Unbekannter die Reifen eines Notarztfahrzeugs zerstochen. Der Patient konnte daher erst mit Verzögerung ins Krankenhaus gebracht werden. Dort verstarb er.

 Die Polizei ermittelt nun, ob der Patient überlebt hätte, wenn der Rettungswagen ohne Verspätung hätte abfahren können.

Die Polizei ermittelt nun, ob der Patient überlebt hätte, wenn der Rettungswagen ohne Verspätung hätte abfahren können.

Foto: dpa, pse mut pzi

Wie die Feuerwehr mitteilte, wurde der Rettungsdienst an Christi Himmelfahrt um 16.51 Uhr zu einer Reanimation in einem Dialysezentrum am Kaiser-Wilhelm-Platz in Essen-Steele alarmiert. Bei Eintreffen der Besatzungen wurde der Patient bereits vom Personal der Praxis reanimiert.

Die beiden Einsatzfahrzeuge wurden vor dem Gebäudekomplex in einer Zufahrt abgestellt. Nach etwa einer halben Stunde Reanimation sei der Patient transportfähig gewesen. Beim Holen der Trage aus dem Rettungswagen bemerkte ein Feuerwehrmann, dass ein Reifen des Notarzteinsatzfahrzeuges platt war. Eine deutliche Einstichstelle am Mantel des Reifens lasse darauf schließen, dass dieser mutwillig zerstochen wurde.

Wagen verhinderte schnelle Abfahrt

Da das beschädigte Notarzteinsatzfahrzeug hinter dem Rettungswagen in der Einfahrt stand, blockierte es die direkte Abfahrt. Dadurch verzögerte sich der Transport des Patienten um etwa zehn bis 15 Minuten, da Material umgepackt und ein Vorbeikommen des Rettungswagens erst möglich gemacht werden musste. Der Patient wurde unter Reanimation in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert, wo er kurz darauf verstarb.

Die Polizei ermittelt nun, ob der Patient überlebt hätte, wenn der Rettungswagen ohne Verspätung hätte abfahren können. "Wir ermitteln aktuell in der Sache, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Tod des Patienten und dem zerstochenem Reifen besteht", bestätigte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage unserer Redaktion.

Der Kaiser-Wilhelm-Platz war zu dieser Uhrzeit sehr belebt. Zeugen, insbesondere die wartenden Taxifahrer, die Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter folgender Telefonnummer bei der Polizei zu melden: 0201/8290.

(skr)
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