Deutschland, Belgien und Niederlande Polizei fasst mutmaßlichen Serien-Sexualstraftäter

In der Eifel ist am Samstag ein mutmaßlicher Serien-Sexualstraftäter festgenommen worden. Dem 46-jährigen Familienvater werden zahlreiche sexuell motivierte Straftaten in Deutschland, Belgien und den Niederlanden vorgeworfen.

Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Montag mit. Unter anderem soll er sieben Frauen vergewaltigt haben.

Gegen den Mann wird auch im Zusammenhang mit der sogenannten "Mitleidsmasche" ermittelt. Er soll Frauen bei Einbrüchen in Wohnungen vergewaltigt haben sowie Pflegekräfte in Altenheimen oder Frauen in Düsseldorfer Studentenwohnheimen. Dabei klingelte der Täter an der Tür von Frauen und gab vor, aufgrund einer Behinderung seine Arme nicht bewegen zu können. Er bat dann um Hilfe beim Urinieren. Halfen ihm die Frauen, stellt sich heraus, dass sein Vorgehen eindeutig sexuell motiviert war.

Bei den sieben Vergewaltigungen, einem Fall der "Mitleidsmasche" und einem Fall von Exhibitionismus konnte DNA des Täters gesichert werden. Insgesamt wird der jetzt Festgenommene mit rund 60 Straftaten in Zusammenhang gebracht, darunter 45 Fälle der "Mitleidsmasche". Nach dem Täter war bereits vor drei Jahren erfolglos in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" gefahndet worden.

Jetzt erinnerte sich ein belgischer Kriminalbeamter an einen Tatverdächtigen, gegen den er vor fünf Jahren wegen Diebstahls ermittelt hatte. Da das damalige Vorgehen des Täters Parallelen zu den Sexualdelikten vorwies, verständigte der Polizist seine für die Vergewaltigungen zuständigen Kollegen. Anhand von Fotos erkannten vier Opfer den Verdächtigen wieder.

Eine belgische Untersuchungsrichterin erließ daraufhin einen "Europäischen Haftbefehl", der am Samstag in der deutschen Eifel vollstreckt wurde. Nähere Angaben zum Wohnort des Verdächtigen machen die Ermittler nicht, um die Familie des Mannes zu schützen. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wird das Auslieferungsverfahren bearbeiten.

Der Fall war in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY - ungelöst" vorgestellt worden.

(DDP/csr)
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