Razzia gegen Rechtsextremisten in Dortmund Polizei beschlagnahmt Laptops, Handys und eine Schreckschusswaffe

Dortmund · Bei Ermittlungen gegen mutmaßliche Rechtsextremisten hat die Polizei am Donnerstagmorgen fünf Wohnungen in Dortmund und zwei in Niedersachsen durchsucht. Auslöser der Fahndung waren Angriffe auf Dortmunder Polizisten in der Silvesternacht.

Polizei beschlagnahmt bei Razzia in Dortmund Laptops und Handys
Foto: Gerhardt Seybert

Das teilte ein Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft mit, die die Aktion aufgrund eines Durchsuchungsbeschlusses angeordnet hatte. Ein besonderer Fokus lag bei der Aktion auf dem Finden und Beschlagnahmen von Kommunikationsmedien.

Die Beamten fanden in den Wohnungen in Dortmund und Niedersachsen (Seggebruch und Rinteln) diverse Handys, Smartphones, Laptops, Tablets sowie eine Videokamera und beschlagnahmten diese. Sie werden nun zur Auswertung an Experten des Landeskriminalamtes NRW weitergegeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Diese Auswertung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. In einer der Dortmunder Wohnungen stießen die Einsatzkräfte zusätzlich auf eine Schreckschusswaffe. Diese wurde sichergestellt und wird nun waffentechnisch untersucht.

Dortmund gilt als eine Hochburg von Rechtsextremisten.Im Stadtteil Dorstfeld gibt es eine besonders große und gewaltbereite Neonazi-Szene, zudem leben dort mehrere Mitglieder der Partei "Die Rechte".

In der Silvesternacht hatten 25 Personen nach Angaben der Polizei die zu einem Einsatz gegen randalierende Rechtsextremisten angerückten Beamten mit Feuwerkskörpern beworfen und mit Raketen beschossen. Später folgten gezielte Angriffe mit Flaschen, Pflastersteinen und Bierkästen. Mehrere Polizeisten seien dabei verletzt worden. Die Polizei nahm damals 18 Verdächtige vorübergehend in Gewahrsam.

Dortmunder Polizeipräsident warnt vor gefährlicher Entwicklung in Dortmund

"Die Rechtsextremisten machen auch offenbar vor der Polizei nicht mehr Halt! Meine Mitarbeiter wurden in der Silvesternacht gezielt und massiv angegriffen. Im Raum steht neben einer Vielzahl von Delikten wie Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte der Vorwurf des schweren Landfriedensbruchs. Dabei handelt es sich strafrechtlich um ein Verbrechen, das mit einer Haftstrafe bis zu zehn Jahren geahndet werden kann", sagte der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange.

Er fordert weiterhin ein hartes Durchgreifen gegen Rechtsextremisten: "Wir tun alles, damit Straf- und Gewalttaten nicht ungesühnt bleiben. Deswegen wird die Dortmunder Polizei weiterhin jede rechtsstaatliche Möglichkeit nutzen, um Volksverhetzer und rechtsextremistische Gewalttäter konsequent zur Verantwortung zu ziehen. Die gefährliche Entwicklung des gewaltbereiten Rechtsextremismus in Deutschland bedroht zunehmend Zuwanderer, Bürger mit Migrationshintergrund, Politiker, Journalisten sowie Polizeibeamte und richtet sich gegen unsere Demokratie. Ein hartes Durchgreifen aller staatlichen Organe ist deshalb oberstes Gebot. Wir, die Polizei Dortmund, werden weiter wachsam sein", sagte der Polizeipräsident.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs.

(rent)
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