Geschenk von Imbiss-Betreiber Obdachloser in Bielefeld darf ein Jahr lang kostenlos Döner essen

Bielefeld · Eigentlich hatte ein Bielefelder Imbisswirt eine Werbeaktion geplant - mit jeder Menge Gratis-Döner. Doch dann entschied er sich um. Jetzt darf ein Obdachloser ein Jahr lang kostenlos bei ihm essen.

 Andreas mit seiner Goldkarte in Bielefeld.

Andreas mit seiner Goldkarte in Bielefeld.

Foto: Erdal Kolcu

Der Inhaber des "Krispy-Kebab"-Imbisses, Erdal Kolcu, wollte ursprünglich mit einer Werbeaktion eine sogenannte Goldkarte verschenken. Der Gewinner hätte in Kolcus Imbiss ein Jahr lang kostenlos Döner essen dürfen.

 Erdal Kolcu, Inhaber des "Krispy Kebab".

Erdal Kolcu, Inhaber des "Krispy Kebab".

Foto: Erdal Kolcu

"Eigentlich wollten wir eine Schnitzeljagd organisieren und die Karte an einem geheimen Ort verstecken", schreiben die Inhaber von "Krispy Kebab" auf Facebook. Doch der 29-Jährige und sein Team entschieden sich um. Statt die Goldkarte als Werbeaktion einzusetzen, spendierten sie sie lieber einem Bielefelder Obdachlosen namens Andreas, "da eine warme Mahlzeit am Tag nicht für jeden selbstverständlich ist", wie es in dem Facebook-Post heißt.

"Andreas sitzt seit Jahren mit seinem Lager unter einer Brücke, nur 200 Meter von unserem Laden entfernt", sagte Kolcu unserer Redaktion. "Wir laufen jedes Mal an ihm vorbei, wenn wir einkaufen gehen." Andreas, dessen Nachnamen Kolcu nicht kennt, grüße immer freundlich und man unterhalte sich kurz.

"Er ist quasi unser Nachbar", sagte Kolcu weiter. "Deswegen dachte ich irgendwann, dass wir die Goldkarte doch besser Andreas schenken könnten, statt sie bei einer Schnitzeljagd zu verlosen." Andreas habe es kaum glauben können, als er die Karte geschenkt bekam. "Er hat sich sehr gefreut." Bisher sei Andreas alle zwei Tage in den Laden gekommen, um seine Karte zu benutzen.

Kolcu hofft nun, mit seiner Aktion einen Anstoß gegeben zu haben. Bisher wisse er zwar noch nichts darüber, ob sich andere Betriebe von seiner Aktion haben inspirieren lassen. "Ich würde mir aber wünschen, dass weitere nachziehen."

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