Fall Anis Amri NRW weist Darstellung Tunesiens zurück

Düsseldorf · Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Darstellung Tunesiens im Fall des Attentäters Anis Amri zurückgewiesen. Die tunesische Regierung hatte erklärt, die Abschiebung sei durch die Übermittlung eines falschen Namens aus Deutschland verzögert worden.

 Anis Amri, der Attentäter von Berlin, hielt sich lange in NRW auf. (Symbolbild)

Anis Amri, der Attentäter von Berlin, hielt sich lange in NRW auf. (Symbolbild)

Foto: dpa

"Bereits die erste Anforderung der Passersatzpapiere enthielt den richtigen Namen Anis Amri - und seine Finger- und Handflächenabdrücke", sagte der Sprecher des NRW-Innenministeriums, Ludger Harmeier, am Freitag in Düsseldorf.

Das Einschreiben an das tunesische Generalkonsulat in Bonn trägt das Datum 25. August 2016. Trotzdem habe das Generalkonsulat noch am 20. Oktober 2016 bestritten, dass es sich bei Amri um einen Tunesier handele.

Der Minister für Zivilgesellschaft und Menschenrechte, Mehdi Ben Gharbia, hatte dem ZDF zuvor gesagt: "Leider wurde uns erst ein falscher Name genannt, also gab es eine negative Antwort unsererseits." Er fügte hinzu: "Als dann der richtige Name vorlag, haben wir ihn so schnell wie möglich verifiziert und einer Rückführung zugestimmt."

Amri hatte am 19. Dezember bei einem Anschlag mit einem Lastwagen auf einen Berliner Weihnachtsmarkt insgesamt 12 Menschen getötet und rund 50 verletzt. Erst zwei Tage nach dem Anschlag waren die Papiere bei den deutschen Behörden eingetroffen, wie diese mitgeteilt hatten.

(sef/dpa)
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