NRW-Polizei im Anti-Terror-Kampf Es fehlen Helme und Gewehre

Düsseldorf · Die Pläne von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), auch Streifenpolizisten zum Eingreifen gegen Terroristen aufzufordern, stoßen auf Kritik. Viele Beamte seien nicht entsprechend ausgerüstet.

 Arnold Plickert bemängelt die Ausrüstung der NRW-Polizei.

Arnold Plickert bemängelt die Ausrüstung der NRW-Polizei.

Foto: dpa, cas lof

"Wenn der Wach- und Wechseldienst künftig in extremen Terrorlagen eingreifen soll, muss er auch entsprechend ausgerüstet werden", sagte, Arnold Plickert, NRW-Chef der Polizeigewerkschaft GdP.

Am Wochenende wurde bekannt, dass Streifenpolizisten um sich schießende Terroristen künftig möglichst selbst handlungsunfähig machen sollen. Bislang waren Spezialeinheiten für den Ersteingriff vorgesehen. Jäger kündigte in diesem Zusammenhang die Anschaffung von 10.000 schusssicheren Westen mit besonders hoher Schutzwirkung an. Dem Vernehmen nach kostet die Maßnahme knapp zwölf Millionen Euro.

Waffen mit mehr Durchschlagskraft

Plickert kritisiert: "Westen reichen nicht. Wenn Polizisten schwerstbewaffnete Terroristen angreifen sollen, brauchen sie zusätzlich auch Kugelschutz-Helme." Vor einer flächendeckenden Versorgung der Streifenwagen mit solchen Helmen schreckt das NRW-Innenminsterium aber offenbar zurück. Hintergrund könnten die hohen Kosten sein. Schusssichere Helme aus Titan, wie sie nach Baden-Württemberg und Bayern jetzt auch Hessen für die Polizeistreifen anschaffen will, kosten je nach Ausstattung mehr als 1000 Euro. Bislang verfügen in NRW nur die Spezialeinheiten über derartige Helme. Die Helme der NRW-Bereitschaftspolizei schützen nicht bei Beschuss.

Einige Polizisten fordern intern auch Waffen mit mehr Durchschlagskraft für die neue Aufgabe, weil Terroristen inzwischen oft selbst Kugelschutzkleidung tragen. Das NRW-Innenministerium wollte aus Sicherheitsgründen keine öffentlichen Kommentare zur Sicherheitsausrüstung abgeben.

(RP)
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