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Wintereinbruch Weiter Schnee und Glätte in NRW - Dutzende Unfälle

Düsseldorf · Das Winterwetter hat auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen teilweise für erhebliche Probleme gesorgt. Allein in Düsseldorf zählte die Polizei Dutzende Unfälle. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit weiterem Schnee und Glätte in der Nacht zu Sonntag.

 Der quergestellte Lkw auf der A3.

Der quergestellte Lkw auf der A3.

Foto: Feuerwehr

In der Nacht zum Samstag habe es im Stadtgebiet Düsseldorf 61 Unfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Grund sei das Winterwetter gewesen. "Es war spiegelglatt." Die Unfälle seien verhältnismäßig glimpflich ausgegangen. "Die Leute sind vorsichtig gefahren." Vier Menschen seien verletzt worden.

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Foto: Andreas Krebs

Der Sprecher berichtete außerdem von zahlreichen Unfällen auf der A3 zwischen Oberhausen und Ratingen (Fahrtrichtung Köln).Dort hatte sich in den Morgenstunden ein Autotransporter quergestellt und alle drei Fahrspuren blockiert. Hinter dem blockierten Lkw kam es zu weiteren Autounfällen, die Umleitungsstrecken waren durch den Schnee und starken Verkehr überlastet, teilweise ging nichts mehr, sagte der Polizeisprecher. Rettungs- und Räumdienste seien kaum durchgekommen, sagte ein Sprecher. Erst am Vormittag begann der kilometerlange Stau auf der A3 sich langsam aufzulösen.

Auf der A57 wurden am frühen Samstagmorgen bei einem Unfall drei Personen verletzt, vier Autos waren gegen 5.20 Uhr auf der glatten Fahrbahn verunglückt. Die Verletzten kamen in umliegende Krankenhäuser.

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Foto: Christoph Reichwein

In Neuss stellte sich am Freitagabend gegen 22.40 Uhr ein Lkw auf der A46 quer, auch hier war die Bahn auf beiden Fahrspuren blockiert und es kam zu langen Staus. Über die Nacht mussten Feuerwehr und Polizei im Rhein-Kreis Neuss zu insgesamt 23 wetterbedingten Unfällen ausrücken. Eine Person wurde verletzt, ansonsten blieb es bei Blechschäden.

In Dinslaken rutschte ein 17-Jähriger mit seinem Motorroller weg und verletzte sich durch den Sturz schwer. In Kamp-Lintfort kollidierten zwei PKW frontal miteinander, eine Fahrerin wurde hierbei leicht verletzt. Insgesamt zählten die Rettungskräfte im Kreis Wesel 25 Unfälle, auch hier blieb es in den übrigen Fällen bei beschädigten Fahrzeugen.

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Foto: Johannes Bornewasser

Die Feuerwehr im Bergischen Land mussten im Laufe der Nacht insgesamt 32 Mal ausrücken, oftmals waren Bäume umgestürzt und hatten beispielsweise in Solingen ein Auto unter sich begraben. Die Feuerwehr musste zeitweise Straßen sperren. Verletzte gab es nicht.

Anders als im Kreis Viersen, wo die Polizei am Samstagnachmittag Bilanz zog: 37 witterungsbedingte Unfälle zählte die Leitstelle innerhalb von 24 Stunden, fünf Personen wurden leicht verletzt. Den durch alle Unfälle entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf über 68.000 Euro.

Auch anderswo in NRW krachte es. Zum Beispiel zählte die Polizei in Dortmund 33 wetterbedingte Unfälle, bei denen ein Mensch leicht verletzt wurde, wie ein Sprecher sagte. Besonders betroffen waren die Autobahnen A1 und A45 rund um das Kreuz Westhofen. Zahlreiche Fahrzeuge rutschten auf der Schneedecke von der Fahrbahn, standen quer und behinderten den Verkehr. Erst nach einem großen Einsatz der Streufahrzeuge lösten sich hier die Staus in der Nacht zum Samstag wieder auf. In Hamm krachte ein 47-Jähriger nach starkem Schneefall mit seinem Wagen gegen einen Baum. Der verletzte Mann wurde ins Krankenhaus gebracht.

Auf der A4 nahe Köln stellten sich am Samstag gleich mehrere Lkw quer. Die Lastwagen waren trotz der Glätte mit Sommerreifen unterwegs, wie die Leitstelle mitteilte.

Auf der A2 bei Bad Oeynhausen stießen vermutlich wegen Schneeglätte zwei Autos und ein Lkw zusammen. Der voll beladene 40-Tonner kam von der Fahrbahn ab, überschlug sich und landete auf dem Dach. Der Fahrer wurde leicht verletzt.

Allein auf den Autobahnen gab es zwischen Freitagabend und Samstagmittag nach Angaben der Landesleitstelle rund 140 witterungsbedingte Unfälle mit insgesamt zehn Verletzten. Zwei Menschen wurden dabei schwer verletzt.

Doch nicht nur auf den Straßen ist angesichts der Wetterlage Vorsicht geboten. Im Wuppertaler Zoo stürzten durch den Schnee zwei Bäume um, im Eingangsbereich viel ein großer Ast zu Boden. "Um die Besucher keinem Risiko durch weiteren Schneebruch auszusetzen, schließt der Zoo seine Pforten", hieß es am Vormittag.

In der Nacht zum Sonntag kann es in ganz Nordrhein-Westfalen erneut zu Schneeschauern und überfrierender Nässe kommen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst am Samstag mit. Von Sonntagvormittag an soll von Westen her ein Schneeband über NRW hinweg ziehen und Neuschnee bringen. Ab Nachmittag ist mit Regen zu rechnen. Die Polizei mahnt, vorsichtig zu fahren.

Im Sauerland haben die ersten sieben Skilifte für Wintersportler ihren Betrieb aufgenommen. Die Anlagen im Skiliftkarussell Winterberg seien mit rund 30 Zentimeter Kunstschnee beschneit worden, erklärte Susanne Schulten von der Wintersport-Arena am Freitag. Das erste Betriebswochenende der Saison sei vor allem ein Test, "um die Anlagen auf Herz und Nieren zu prüfen". Im Laufe des Wochenendes sollen noch einmal mindestens so viele Lifte dazukommen.

Mit nennenswertem Andrang sei aber erst zum Beginn der Weihnachtsferien zu rechnen. Bei genügend Neuschnee könnten am Sonntag auch die ersten Langlauf-Loipen geöffnet werden.

(wer / felt)
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