Ärger über Regionalzug Das sind die Schwachstellen des Niers-Express

Düsseldorf/Kleve · Bahnpendler zwischen Düsseldorf und Kleve sind unzufrieden mit der Qualität des Niers-Express - das zeigt ein Bericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Diese sieben Kriterien bewerten die Fahrgäste.

Bahnpendler zwischen Düsseldorf und Kleve sind unzufrieden mit der Qualität des Niers-Express - das zeigt ein Bericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Diese sieben Kriterien bewerten die Fahrgäste.

  1. Pünktlichkeit Fast zwei Minuten kam jeder Niers-Express im vergangenen Jahr zu spät. 2014 lag der Wert noch bei knapp über einer Minute. Damit liegt der Niers-Express bei der Pünktlichkeit im Vergleich zu den anderen Strecken ebenfalls ganz weit hinten. Die Durchschnittsverspätung der Züge im VRR-Bereich liegt bei etwas mehr als einer Minute. Bei der Pünktlichkeitsquote schneidet der Niers-Express noch recht ordentlich ab. 90 Prozent der Züge kamen mit höchstens vier Minuten Verspätung an. Aber bei etwa fünf Prozent betrug die Verspätung mehr als elf Minuten. Im Vergleich zu den anderen Zügen im VRR ein schlechter Wert.
  2. Zugausfälle 2014 waren noch vier Prozent der Fahrzeuge ausgefallen. 2015 liegt der Wert nur noch knapp über drei Prozent. Sowohl die Zahl der unvorhersehbaren als auch der vorhersehbaren Zugausfälle etwa durch Baustellen ist gesunken. Vor allem eine Baustelle auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Krefeld führte immer wieder zu vorhersehbaren Zugausfällen und Verspätungen. Auch am Wochenende des 9. und 10. April müssen sich Bahnfahrer wieder darauf einstellen, Bahnersatzverkehr zu benutzen, das teilt die Nordwestbahn auf ihrer Internetseite mit.
  3. Sitzplatzverfügbarkeit Positiv fällt der Niers-Express in dem Bericht bei der Zahl der Sitzplätze auf. Allerdings war der Wert auch schon im Berichtsjahr 2014 vergleichsweise niedrig. Weniger als ein Prozent der Züge waren mit weniger als den geforderten Sitzplätzen unterwegs. Hier liegt der Niers-Express im VRR-Durchschnitt auf Platz neun. Der gute Wert liegt wohl auch daran, dass beim Niers-Express die Kapazität in Hauptzeiten geändert wurde. Für den RE 10 sind dann 390 Sitzplätze bestellt, in der Schwachverkehrszeit sind die Züge nur mit 130 Sitzplätzen unterwegs.
  4. Zustand der Fahrzeuge Auch hier schneidet die Strecke zwischen Düsseldorf und Kleve unterdurchschnittlich ab. Für den Wert sind die Messkriterien Sauberkeit, Funktion und Beschaffenheit der Einrichtungen im Zug sowie Graffiti im und außen am Fahrzeug entscheidend. Der Durchschnittswert im Verkehrsverbund liegt bei knapp 93 Prozent, der Niers-Express liegt mit etwa 91 Prozent knapp darunter. Vor allem war 2015 die Außenhaut der Züge durch Graffiti wesentlich häufiger beschmutzt als 2014.
  5. Zustand der Toiletten Immerhin kann sich der Niers-Express beim Zustand der Toiletten auf einen Wert von etwa 85 Prozent verbessern. Die Beurteilung der Toiletten bilde nicht nur die Funktionalität der Toilette ab, heißt es in dem Bericht. sondern setze sich aus mehreren Eigenschaften zusammen: Bewertet werde, ob die Tür abschließbar sei, der Händetrockner bzw. Handtuchspender intakt und die Spiegel kratzerfrei seien.
  6. Fahrgastinformation Nordwestbahnkunden auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Kleve sind relativ zufrieden mit den Informationen im Zug und an den Gleisen, wenn sich Züge etwa verspäten oder ausfallen. Allerdings ist auch dieser Wert leicht gesunken im vergangenen Jahr, liegt aber immer noch über dem Durchschnitt im gesamten VRR (93 Prozent).
  7. Kundenzufriedenheit Im Jahr 2015 ist die Kundenzufriedenheit für den Niers-Express gesunken. Wirklich zufrieden waren die Bahnfahrer nur mit dem Sitzplatzangebot. Ansonsten steht der Regional-Express auf Platz 46 von 48 in der Rangliste des VRR. 2014 stand er noch auf Rang 39. "Wir werden jetzt keine großen Ankündigungen und Versprechungen machen, aber unser Ziel ist klar definiert: Wir wollen besser werden", sagte ein Sprecher der Nordwestbahn.
(heif)
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