Nach zwei Unfällen auf der A1 "Gaffer, schämt euch" - Dortmunder Polizei lässt Dampf ab

Dortmund · Mit einem erneuten scharfen Appell an Gaffer auf den Autobahnen hat die Dortmunder Polizei ihrem Ärger über die Schaulustigen Luft gemacht und vor den Folgen gewarnt.

 Die Polizei filmt auf der Autobahn bei einem schweren Unfall auf der Gegenspur vorbeifahrende Autos, um eventuelle Gaffer zu identifizieren. (Archivfoto)

Die Polizei filmt auf der Autobahn bei einem schweren Unfall auf der Gegenspur vorbeifahrende Autos, um eventuelle Gaffer zu identifizieren. (Archivfoto)

Foto: dpa, mg htf

Mit einem scharfen Appell an Gaffer auf den Autobahnen hat die Dortmunder Polizei ihrem Ärger über die Schaulustigen Luft gemacht und vor den Folgen gewarnt.

"Dass die Polizei inzwischen Einsatzkräfte nur für die Ahndung der Schaulustigen am Unfallort stellen muss, ist das traurige Ergebnis dieses unerträglichen Verhaltens", kritisierte die Polizei am Freitag auch in einem Facebook-Eintrag unter der Überschrift "Gaffer! Schämt Euch".

In den vergangenen Tagen seien zwei schwere Lkw-Unfälle auf der A1 "offenbar ein Fest für Gaffer" gewesen. Bei einem Unfall hätten Beamte der beiden eigens für die Beobachtung von potenziellen Gaffern abgestellten Streifenwagen mehr als 25 Anzeigen aufgenommen.

"Kollegen konnten vor Ort die außerordentliche Anzahl der Gaffer nicht bewältigen - die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher", beklagten sich die Dortmunder Polizisten.

NRW will deshalb die Strafen verschärfen, wenn Rettungskräfte behindert oder Unfallopfer gefilmt werden. Das Filmen von Todesopfern soll unter Strafe gestellt werden. Der Bundesrat hatte einen Gesetzesentwurf der Länder NRW, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern angenommen, nun wird er in den Bundestag eingebracht.

Das zurzeit geltende Gesetz sieht Bußgelder zwischen 20 und 1000 Euro vor. Freiheitsstrafen sind dort auch angeführt. Allerdings ist das reine Fotografieren von verunglückten Verstorbenen bislang nicht strafbar.

(heif)
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