Video von Nazi-Kundgebung in Dortmund Polizei reagiert patzig auf Twitter-Anfrage

Dortmund · Dass der Umgangston in Internet schon mal rauer sein kann, ist weitgehend bekannt - doch wenn die Polizei im Internet patzig auf Anfragen reagiert, sind Nutzer schnell beleidigt. So geschehen jetzt in Dortmund, als eine Nutzerin eine Frage zu einer Nazi-Demo stellte.

Nach Nazi-Kungebung in Dortmund: Polizei reagiert patzig bei Twitter
Foto: dpa, rwe tba

Die Partei "Die Rechte" hatte in der Dortmunder Nordstadt, einem multikulturell geprägten Teil der Stadt, am vergangenen Freitag eine Kundgebung abgehalten. Rund 70 Rechtsextreme kamen zu der Versammlung.

Ein Video davon hatte eine Twitter-Nutzerin auf Youtube gefunden und sich offenbar über die bewusst gezeigten Nazi-Symbole und die zum Teil bewaffneten Teilnehmer gewundert. Sie twitterte die Dortmunder Polizei an - und bekam auch prompt die Antwort auf ihre Fragen.

Mit der etwas pampig wirkenden Antwort der Polizei war die Nutzerin nicht sehr glücklich. Sie antwortete: "Das ist ja ein netter Umgangston auf eine normale Frage."

Auch andere Nutzer stimmten ihr zu: "Unterirdischer Kommunikationsstil" oder "Warum so pampig?" heißt es in weiteren Tweets an die Polizei, die das bei Twitter nicht weiter kommentierte.

"Wir hatten die Nachfragen zu dem Vorfall und dem Video an diesem Morgen schon in einem eigenen Tweet beantwortet. Es war also für alle Beteiligten klar, dass der Polizei das Video und die Person bekannt sind", sagte ein Sprecher der Polizei Dortmund am Mittwoch auf Anfrage.

Laut Sprecher änderten auch ständige Nachfragen nichts am Ermittlungsstand. Man habe noch versucht, mit einem anderen Nutzer die Lage zu diskutieren und auf Vorwürfe zu reagieren.

Die Polizei Dortmund hatte in einer Pressemitteilung schon am Freitagabend bekannt gegeben, dass wegen des Verdachts des Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole eine Strafanzeige geschrieben wurde.

(puk)
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