Modegeschäft in Dortmund Markenstreit: Kein Geschäft mit den Peanuts

Dortmund · Das Modegeschäft "New Peanuts Dortmund" hat Ärger mit einem weltweiten Comic-Imperium: Die Rechteinhaber der Comic-Reihe "Peanuts" rund um Charlie Brown werfen dem Geschäft vor, Markenrechte verletzt zu haben. Der Laden soll sich nicht nur umbenennen, sondern auch eine Menge Geld zahlen.

Antonio Milanese hätte weniger Stress, wenn er den Namen des Geschäfts einfach in "Neue Erdnuss Dortmund" umbenennen würde, doch das klingt irgendwie doof. Außerdem sind schon T-Shirts mit der englischen Schreibweise "New Peanuts Dortmund" bedruckt, auf dem Schaufenster prangt das Logo und die Facebook-Seite des Streatwear-Ladens hat mehr als 2000 "Gefällt mir"-Angaben. "Der Name ist zur Marke geworden", sagt der 33-Jährige, der sich den Begriff daher auch schützen lassen wollte.

In New York findet man das überhaupt nicht witzig. Dort wacht die Peanuts Worldwide LLC darüber, dass niemand das Erbe von Snoopy-Erfinder Charles M. Schulz für Werbezwecke missbraucht. Antonio Milanese staunte daher nicht schlecht, als ihn Post von einer Hamburger Anwaltskanzlei erreichte. Diese fordert nicht nur, dass Milanese seinen Laden umbenennt, sondern will auch 2305 Euro, immerhin sei "Peanuts" schon seit 1971 in Deutschland als Marke eingetragen. Milanese, der sein Geschäft vor einem Jahr eröffnet hat, will das nicht hinnehmen.

Nun stellt sich die entscheidende Frage: Was erwarten Kunden, wenn ein Geschäft "New Peanuts Dortmund" heißt? Milanese sagt: "Kleinigkeiten". So sei auch der Name entstanden, den er sich mit seiner Freundin ausgedacht habe. Er verkauft Pizzaschneider in Fahrrad-Form und Schneidebretter, die wie Skateboards aussehen, -Kleinkram eben. "Wir dachten, dafür sei ,Peanuts' ein gutes Wort." Außerdem steckten in einer Erdnuss ja immer zwei Früchte. Und er und seine Freundin seien schließlich auch zu zweit.

Auf derlei romantische Hintergründe will die Kanzlei Hogan Lovells, die Peanuts Worldwide vertritt, jedoch keine Rücksicht nehmen. Vielmehr wollen sie den Verbraucher vor Fehleinschätzungen schützen. "Wir sehen die Gefahr, dass Nutzer hinter dem Namen irrtümlich ein Geschäft für Peanuts Fanarktikel erwarten", sagt Anwältin Anthonia Ghalamkarizadeh. Also muss der Name weg, selbst wenn im Schaufenster keine Artikel von Snoopy, Charly Brown, Lucy oder Linus zu entdecken ist.

Milanese hat vorsichtshalber seine Internetseite ab- und einen Anwalt eingeschaltet. Nachgeben will er aber nicht. "Wir hatten schließlich nicht im Kopf, mit Snoopy zu werben", sagt er: "Ich versuche einfach nur, ohne Streit aus der Sache herauszukommen."

(RP)
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