Spuren am Tatort LKA sammelt DNA von Ermittlern

Düsseldorf · Nicht nur Verdächtige einer Straftat, auch Ermittler werden derzeit um eine Speichelprobe gebeten. Ziel der Aktion des NRW-Landeskriminalamtes ist es, eine Datenbank mit der DNA von Personen zu erstellen, die an Tatortarbeiten oder Todesermittlungen beteiligt sind.

Ausschlaggebend für die Aktion war die Jagd nach dem "Phantom von Heilbronn". Nach dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter wurde im Einsatzwagen DNA gefunden, die mit 35 weiteren Straftaten in Verbindung gebracht werden konnte. Nach zwei Jahren stellte sich heraus, dass die Gen-Spuren beim Verpacken auf die sonst sterilen Wattestäbchen der Kripo gelangt waren - eine Angestellte der Herstellerfirma hatte das Material verunreinigt. Im Polizeijargon wird dies als Trugspur bezeichnet - ein Irrweg, der Personal bindet, Zeit und Geld kostet und den Erfolg der Ermittlungen gefährdet.

Heilbronn: Die rätselhaften Spuren des "Phantoms"
Infos

Heilbronn: Die rätselhaften Spuren des "Phantoms"

Infos
Foto: AP

Das Risiko, einer solchen Trugspur zu folgen, soll die Datenbank minimieren. Am Tatort gefundenes DNA-Material kann über die Referenzdatei ermittelnden Beamten zugeordnet, beziehungsweise diese als Täter ausgeschlossen werden. Um die Persönlichkeitsrechte der Beamten zu wahren, erhalten die Proben einen Pseudonymisierungs-code. Klarnamen werden nicht gespeichert, nur ein Mitarbeiter der Referenzdatei kann den Code auch einer Person zuordnen. Das Verfahren wurde den Beamten in Informationsrunden vorgestellt. Im Herbst will das LKA bilanzieren, wie viele Polizisten sich haben registrieren lassen. Die Teilnahme ist freiwillig.

(jis)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort