Prozess in Bielefeld Mann mit Spatenstiel erschlagen: Angeklagter entschuldigt sich

Bielefeld · Mit dem Stiel eines Spatens soll ein 26-Jähriger einen Mann im ostwestfälischen Löhne erschlagen haben - nun zeigt er vor Gericht Reue. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor.

Spaten-Schlag tötet Mann: Prozess in Bielefeld
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Mann mit Spaten erschlagen: Prozess beginnt in Bielefeld

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Zum Auftakt des Prozesses am Dienstag vor dem Bielefelder Landgericht übernahm der Angeklagte die Verantwortung für die Tat, machte aber gleichzeitig Erinnerungslücken geltend. Er soll zur Tatzeit am Abend des Vatertags 2015 mehr als zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor.

Eher zufällig soll der Mann auf der Anklagebank mit seinem späteren Opfer aneinandergeraten sein: Der 49-jährige Vater von sechs Kindern hatte im vergangenen Mai eine Tochter zum Zug gebracht, als er vor dem Bahnhof auf die sechsköpfige Gruppe traf, zu der der mutmaßliche Täter gehörte. Er soll zuvor stundenlang Alkohol getrunken haben.

Die Männer sollen den Vater laut Anklage daran gehindert haben, sein Auto vom Parkplatz zu lenken. Es kam zum Streit, der Fahrer stieg schließlich aus, um die Gruppe zum Platzmachen zu bewegen. Doch die Situation eskalierte, der Angeklagte soll provoziert und gedroht haben.

Um sich zu schützen oder zu wehren, holte der 49-Jährige laut Anklage aus dem Kofferraum einen hölzernen Spatenstiel. Diesen bekam der nun angeklagte Mann in die Hände. Mindestens zweimal soll er mit großer Wucht zugeschlagen haben. Das Opfer prallte mit dem Kopf auf den Asphalt. Der Angeklagte soll ihn beschimpft und in die Seite getreten haben.

Der Mann starb zwei Tage später im Krankenhaus an seinen schweren Kopfverletzungen. Ob auch Anklage gegen die anderen Männer erhoben wird, soll sich erst im Prozessverlauf ergeben, teilte die Staatsanwalt mit. Das Verfahren wird sich bis voraussichtlich Dezember hinziehen.

(lnw)
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