Vögel sind Frühlingsboten Zehntausende Kraniche ziehen über NRW

Düsseldorf · Dieser Tage ist ein besonderes Schauspiel am Himmel über NRW zu beobachten: Der große Zug der Kraniche aus den Winterplätzen im Süden zu den Brutgebieten im Norden führt direkt über die Region.

Zugvögel: Diese Arten sehen Sie am Niederrhein - Bilder
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Das sind die Zugvögel am Niederrhein

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Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Naturschutzbund Nabu berichtete von imposanten Schwärmen von Kranichen am Himmel, die bereits am Sonntag zu beobachten gewesen seien. Hunderte Vogelfreunde hätten ihre Beobachtungen bei naturgucker.de gemeldet. In der Summe seien mehrere Zehntausend Kraniche unterwegs gewesen. "Dabei mieden die Vögel die zentrale Flugroute über Hessen nahezu komplett und flogen stattdessen über NRW, vom Rheinland über Ruhrgebiet und Münsterland", hieß es in einer Nabu-Mitteilung.

Kraniche ließen sich vor allem an ihrer Größe und ihrem Flugbild erkennen. "Mit einer Spannweite von 180 bis 220 Zentimetern sind sie deutlich größer als zum Beispiel Gänse, die nur auf 170 Zentimeter kommen", sagt Brigit Königs, Sprecherin des NABU NRW. Zusätzlich streckten Kraniche ihre Beine nach hinten weg, bei Gänsen hingegen sehe man die Füße von unten nicht. "Bemerkenswert ist auch die Größe der Gruppen", sagt Königs. Kraniche würden in Gruppen von mehreren tausend Tieren fliegen und riesige V-Formationen bilden. Bei Gänsen seien es im Schnitt nur 50 bis 100 Tiere.

Die Kraniche verbringen die Wintermonate überwiegend im sonnigen Spanien oder in Frankreich. Jetzt sind jetzt auf dem Weg zu ihren Brutgebieten in Skandinavien und Ost-Europa. "Das klare Sonnenwetter ist ideal für sie", sagt Königs. Von ihrem letzten Zwischenstopp in Frankreich bis zu ihrem nächsten an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sind es etwa 1500 Kilometer. In Frankreich wurden laut Nabu Sonntag früh noch fast 90.000 Kraniche gezählt.

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Foto: Michaela Treiber

Auf ihrem Weg legen die Tiere bis zu 1000 Kilometer am Tag zurück und bleiben auch nachts in der Luft. Dann könne man sie nur noch an ihrem charakteristischen Trompeten erkennen, mit dem sich die Tiere untereinander verständigen. Birgit Königs begrüßt die Entwicklung der Kraniche: "Die Bestände sind in den letzten Jahren recht stabil, das ist wirklich positiv."

(top/lnw)
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