Umfrage Bargeld, Schmuck, Häuser — das vererben die Menschen in NRW

Düsseldorf · In Nordrhein-Westfalen werden am häufigsten Bargeld oder Bankguthaben vererbt, Immobilien dagegen seltener. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Die Studie zeigt auch, dass in NRW besonders oft ums Erbe gestritten wird.

Die jüngeren Generationen dürften sich darüber freuen: Jeder Zweite in Nordrhein-Westfalen geht davon aus, dass er seinen Nachfahren etwas hinterlassen wird. In vielen Fällen dürfte es auch mehr sein, als er vielleicht selbst geerbt hat. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Quirin Privatbank.

Dafür wurden in Deutschland mehr als 7400 Erwachsene im April online interviewt. In NRW wurden 533 Menschen befragt. Nach Angaben der Marktforscher sind die Ergebnisse repräsentativ für die 16 Bundesländer.

Die Ergebnisse für NRW im Überblick

  • 34 Prozent der befragten Menschen in NRW sagten, sie hätten schon einmal etwas geerbt. Bundesweit waren es etwas mehr Menschen (35 Prozent). In Bayern haben die meisten Menschen geerbt (38 Prozent), in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern die wenigsten (31 Prozent).
  • In NRW hatte das Erbe sehr oft einen Wert von weniger als 25.000 Euro (42 Prozent der Fälle). Aber immerhin sechs Prozent haben nach eigenen Angaben 250.000 Euro oder mehr geerbt.
  • In den nächsten Jahren dürfte die Zahl der Erbschaften steigen. In NRW sagten 48 Prozent, sie würden ihren Nachfahren Immobilien, Geld oder andere Vermögenswerte hinterlassen wollen.
  • Auch der durchschnittliche Wert eines Erbes dürfte steigen: 19 Prozent der Befragten in NRW rechnen damit, dass sie ihren Hinterbliebenen ein Vermögen von 250.000 Euro oder mehr hinterlassen werden. Zwei Prozent glauben sogar, dass sie mehr als eine Million Euro vererben werden. Auch bundesweit dürfte künftig jede fünfte Erbschaft bei über einer Viertelmillion Euro liegen.
  • Bisher wurden in NRW meistens Bargeld und Bankguthaben vererbt (63 Prozent), Immobilien dagegen deutlich seltener (33 Prozent). In 21 Prozent der Fälle gehörte Schmuck zum Erbe. Außerdem vermachten neun Prozent ihren Hinterbliebenen Aktien oder andere Wertpapiere.
  • In der Umfrage sagten die meisten Menschen, dass sie mit der Aufteilung des Erbes zufrieden seien. Nur 16 Prozent fühlen sich ungerecht behandelt. Bundesweit sind es etwas mehr (17 Prozent).
  • Trotzdem wird in Nordrhein-Westfalen offenbar besonders oft ums Erbe gestritten: 23 Prozent gaben an, dass sie mit den anderen Erben eine Auseinandersetzung hatten. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 18 Prozent. In Schleswig-Holstein wurde genauso oft ums Erbe gestritten und nur in Bremen noch häufiger (27 Prozent).
  • 47 Prozent finden es gerecht, wenn alle Erben den gleichen Anteil bekommen. 18 Prozent finden es dagegen in Ordnung, wenn Menschen, die es nötiger haben als andere, einen größeren Anteil erben. Weitere sechs Prozent wären sogar damit einverstanden, dass jemand dann gar nichts bekommt.
  • 16 Prozent der Befragten in NRW haben Erbschaftssteuer zahlen müssen, 74 Prozent nicht. Der Rest gab keine Antwort. Bundesweit mussten 14 Prozent ihr Erbe versteuern.
  • In NRW wird ein Erbe seltener verprasst als in anderen Bundesländern: Nur 30 Prozent sagten, es sei nichts mehr übrig von dem, was sie geerbt haben. Das ist der niedrigste Bundesländer-Wert. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 39 Prozent.
  • Wenn jemand etwas vom Erbe noch übrig hat, dann meistens Bargeld oder ein Bankguthaben (28 Prozent), oft auch Schmuck (16 Prozent). 17 Prozent sagten, sie hätten noch die geerbte Immobilie.
(wer)
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