IS-Pläne für Düsseldorf Wie die Polizei Attentäter stoppen würde

Düsseldorf · Terroristen, die sich mit Sturmgewehren durch eine Menschenmenge in einer Innenstadt schießen: In Paris wurde dieser Horror im vergangenen Jahr zweimal Realität. Düsseldorf sollte folgen, wenn das Terrornest nicht aufgeflogen wäre. Aber was wäre passiert, wenn nicht?

IS-Pläne für Düsseldorf: Wie die Polizei Attentäter stoppen würde
Foto: dpa, mbk cul nic

Die neue Strategie der NRW-Polizei für derartige Extremlagen ist keine zwei Monate alt. Anders als bislang sollen Polizeistreifen in solchen Fällen nicht mehr auf die schwer bewaffneten Spezialeinheiten warten, Terroristen selbst "handlungsunfähig" machen, wie es in den internen Papieren heißt. Gemeint ist: Sie sollen sie erschießen.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) begründet das neue Konzept so: "Die Streifenpolizisten sind fast immer die Ersten am Einsatzort. Das gilt auch bei einem Anschlag. Warten auf das Eintreffen der Spezialeinheiten ist keine Option."

Für den Eingriff gegen schwerstbewaffnete und kriegserfahrene Terroristen sind normale Polizisten aber weder ausgebildet noch ausgerüstet. In speziellen Trainingscamps lernen sie gerade erst, solche Täter in Kleingruppen zu umkreisen und zu stellen. Die Streifenwagen wurden mit Schutzwesten nachgerüstet, die auch Sturmgewehre abhalten. Im Gespräch ist, die Streifenwagen ebenfalls mit Sturmgewehren aufzurüsten.

Darauf will der CDU-Innenexperte im Landtag, Gregor Golland, nicht warten: "Die Sicherheitsbehörden in NRW müssen eine sofortige Sicherheitsüberprüfung aller im Land lebenden Flüchtlinge organisieren." Die verhinderten Terroristen seien über die Balkan-Route nach NRW gekommen.

Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen, Monika Düker, lehnt das ab: "Was wir jetzt nicht brauchen, sind irrationale Vorschläge, die Flüchtlinge unter Generalverdacht stellen." Viele könnten sich nur wegen behördlicher Engpässe nicht registrieren lassen. Düker: "Wenn das Bundesamt die Asylanträge endlich mal entgegennehmen würde, könnte über das Asylverfahren auch die vorgeschriebene Abfrage bei den Sicherheitsbehörden erfolgen."

(tor)
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