NRW Hohe Sicherheitsstufe auf Weihnachtsmärkten

Düsseldorf · Bald werden Hunderttausende Menschen die Weihnachtsmärkte bevölkern. Die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Terrorgefahr sind nach wie vor hoch. In Aachen werden Fahrzeuge als Zufahrtssperren vor den Haupteingängen stehen.

Weihnachtsmärkte Düsseldorf 2023 - das sind die schönsten Märkten
11 Bilder

Das sind die Düsseldorfer Weihnachtsmärkte 2023

11 Bilder
Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Stadt Leverkusen geriet beim Thema Sicherheit im Sommer bundesweit in die Schlagzeilen. Veranstalter Werner Nolden ließ am Eingang zur Opladener Bierbörse in Reaktion auf das Attentat von Nizza Eisenbahnschienen senkrecht in den Boden einbetonieren. Sie sollten vor einem möglichen Anschlag mit einem Fahrzeug schützen. Wie gehen die Städte zur Weihnachtsmarkt-Saison mit dem Thema Sicherheit um?

Aachen setzt beim Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes unter anderem auf das Verkleinern von größeren Zufahrten. Querstehende Fahrzeuge sollen Hindernisse bilden, teilte Josef Wery vom Ordnungsamt der Stadt mit. Zu Besucherstaus soll es dennoch nicht kommen. Zum Aachener Weihnachtsmarkt werden bis zu 1,5 Millionen Menschen erwartet. Außerdem sollen verstärkt Polizei und Sicherheitsdienste über den Markt gehen. Bereits in den vergangenen Jahren setzten Veranstalter, Sicherheitsdienstleister, Polizei und Feuerwehr auf ein Einbahn-Straßen-Prinzip: Sobald ein Bereich zu voll wird, wird dieser geschlossen. Er kann dann auf bestimmte Zeit nur noch verlassen aber nicht betreten werden.

Weihnachtsmärkte in Deutschland 2023: Das sind die schönsten
22 Bilder

Das sind die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland

22 Bilder
Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Beim Christkindchenmarkt im Leverkusener Zentrum wird es derlei Maßnahmen nicht geben. "Einen Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone durchlaufen so viele Personen, die können wir nicht alle kontrollieren", sagt ein Sprecher des Veranstalters. Die Polizeipräsenz werde in diesem Jahr aber größer sein als in den Vorjahren. "Man kann davon ausgehen, dass die Polizei während der gesamten Öffnungszeiten vor Ort ist." Nachts werde ein Sicherheitsdienst die Veranstaltungsfläche beobachten. "Damit niemand eine Tasche oder sonstiges unbemerkt deponieren kann", erklärt der Sprecher. Die Standbetreiber seien noch einmal sensibilisiert worden, auf ihre Umgebung zu achten und Verdächtiges zu melden.

In Düsseldorf gibt es keine neuen Sicherheitsvorkehrungen. Das Einsatzkonzept sei im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht nennenswert verändert worden, sagte ein Polizeisprecher, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Allerdings waren die Sicherheitsmaßnahmen nach den Anschlägen in Paris 2015 deutlich hochgefahren worden: Die Polizei zeigte deutlich mehr Präsenz, stattete die Streifenbeamten mit auffallenden neongelben Westen aus. Und die Bundespolizei rüstete sich im Hauptbahnhof und am Flughafen mit Schutzwesten und Maschinenpistolen aus, ein Anblick, der seither alltäglich geworden ist. Die Händler hatten sich im vergangenen Jahr weitgehend zufrieden mit dem Sicherheitskonzept gezeigt.

Die hohe Präsenz soll auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten nicht nur das allgemeine Sicherheitsgefühl stärken: Die Polizei hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, mit Schwerpunktaktionen gegen die steigende Zahl von Taschendieben vorgehen zu wollen.

"Fahrzeugsperren sind bei uns nicht geplant", sagt Monika Flocke, Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft mbH, Betreiber des Weihnachtsmarkts am Dom in Köln. "Das wäre auch gar nicht möglich, weil der Platz in alle Richtungen offen ist." Ihre Firma befinde sich in engem Austausch mit der Polizei. Erst vergangene Woche seien die Mitarbeiter in Sachen Sicherheit geschult worden. "Es geht darum, sie sensibel zu machen", sagt Flocke. Das Sicherheitspersonal sei im Vergleich zum Vorjahr noch einmal aufgestockt worden.

Zwischen Alter Markt und Heumarkt in der Kölner Altstadt gibt es den Weihnachtsmarkt "Heimat der Heinzel", laut Veranstalter der größte Weihnachtsmarkt in Köln. "Wir halten engen Kontakt zur Polizei und unser Personal ist speziell geschult. Die Sicherheitsmaßnahmen werden aber im Vergleich zum Vorjahr nicht noch einmal aufgestockt. Pöller oder Fahrzeugblockaden wird es nicht geben", sagt eine Sprecherin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort