"Hannibal II" in Dortmund Eigentümer hält Hochhaus-Räumung für nicht rechtens

Berlin · Der Hochhauskomplex "Hannibal II" in Dortmund gehört – wie das vor einigen Wochen evakuierte Hochhaus in Wuppertal – dem Unternehmen Intown. Der Eigentümer des Gebäudes hält die Räumung für unangemessen und nicht rechtens.

Dortmund: Hochhaus "Hannibal II" muss evakuiert werden
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Hochhaus "Hannibal II" in Dortmund muss evakuiert werden

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Der Hochhauskomplex "Hannibal II" in Dortmund gehört — wie das vor einigen Wochen evakuierte Hochhaus in Wuppertal — dem Unternehmen Intown. Der Eigentümer des Gebäudes hält die Räumung für unangemessen und nicht rechtens.

Wegen schwerer Brandschutzmängel hat die Stadt Dortmund die Räumung eines riesigen Hochhauskomplexes mit knapp 800 Bewohnern gestartet. Die Menschen mussten am Donnerstagabend kurzfristig ihre Wohnungen verlassen. Die Sicherheitsmaßnahme diene dem Schutz der Mieter und sei unumgänglich, teilte die Stadt mit. Bei einem Brand in dem riesigen Komplex könne sich Rauch gefährlich schnell ausbreiten. Außerdem fehlten Rettungswege.

Die Eigentümerin des Gebäudes ist die Firma Intown GmbH, der auch das vor einigen Wochen wegen Brandschutzmängeln evakuierte Hochhaus in Wuppertal gehört. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens. Intown kritisiert das Vorgehen der Stadt Dortmund: "Erstmals heute haben wir von den detaillierten Brandschutzbedenken und baurechtlichen Themen Kenntnis erhalten und keinerlei Zeit für eine Reaktion in der Sache gehabt", erklärte Intown-Chef Sascha Hettrich. Die Räumung sei nicht rechtens und unangemessen.

Hannibal II in Dortmund: Evakuierte in Notunterkunft
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Hannibal II in Dortmund: Evakuierte in Notunterkunft

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Foto: dpa, gki kno

Die von der Stadt genannten Mängel hätten auch mit anderen Maßnahmen wie nur der Räumung der Tiefgarage, Brandwachen und einer Prüfung der Entrauchungsanlage vermieden werden können. Man wolle weitere Brandsachverständige hinzuziehen. "Ziel unsererseits ist die zügige Mängelbehebung und der Wiederbezug der Wohnungen durch die Mieter."

Der Mieterverein Dortmund bezeichnete die Räumung als "dramatisch". In dem Gebäude seien Instandhaltungsmaßnahmen vernachlässigt worden, kritisierte Geschäftsführer Rainer Stücker am Donnerstag.

(veke)
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