Professor soll Stellungnahme abgeben Gutachter gerät im Höxter-Prozess unter Druck

Paderborn · Ein Ehepaar soll in seinem Haus in Höxter Frauen misshandelt haben. Zwei Opfer starben. In dem Prozess um den Fall in Paderborn gerät nun ein Gutachter in Erklärungsnot und könnte ersetzt werden.

 Der psychiatrische Gutachter Michael Osterheider am 14. November im Landgericht Paderborn.

Der psychiatrische Gutachter Michael Osterheider am 14. November im Landgericht Paderborn.

Foto: dpa, frg fgj

Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen in einem Haus in Höxter gerät der für den Angeklagten Wilfried W. zuständige Sachverständige weiter unter Druck. Gutachter Michael Osterheider erschien am Mittwoch nicht vor dem Landgericht Paderborn und meldete sich krank. Als Zeuge befragt wurde sein Mitarbeiter Maximilian Wertz. Aus seiner Aussage ergab sich, dass Osterheider in seinem Gutachten Gespräche des Mitarbeiters mit Wilfried W. als eigene Befragungen des Angeklagten angeben haben soll.

Verteidiger Detlev Binder warf Osterheider daraufhin Lügen und Abrechnungsbetrug vor. Das Gericht muss den Sachverhalt jetzt prüfen und eine Stellungnahme des Professors der Uni Regensburg abwarten. In der vergangenen Woche hatte sich Osterheider bei einer Befragung durch Anwalt Binder in Widersprüche verwickelt.

Sollte Osterheider als Gutachter aus dem Prozess ausscheiden, könnte die für die Angeklagte Angelika W. zuständige Sachverständige diese Aufgabe zusätzlich übernehmen, sagte eine Gerichtssprecherin.

Über Jahre hinweg sollen die beiden Angeklagten Frauen in ein Haus nach Höxter in Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Zwei Frauen aus Niedersachsen starben infolge Quälereien.

(sef/lnw)
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