Euskirchen SPD-Politiker will sich im Wahlkampf selbst anzünden

Euskirchen · Guido Maassen ist SPD-Landratskandidat im Kreis Euskirchen. Für seinen Wahlkampf hat sich der Politiker eine ganz spektakuläre Aktion überlegt, mit der er die eigene Partei gegen sich aufbringt. Maassen will sich am Samstag selbst anzünden.

 Der SPD-Landratskandidat Guido Maassen im Kreis Euskirchen sorgt mit seiner Aktion, sich selbst anzünden zu wollen, für Aufruhr.

Der SPD-Landratskandidat Guido Maassen im Kreis Euskirchen sorgt mit seiner Aktion, sich selbst anzünden zu wollen, für Aufruhr.

Foto: dpa, obe cul

Maassen kündigte auf seiner Homepage unter dem Motto "Der Rote Grill(t) - sogar sich selbst" an, er werde sich bei einer Wahlkampf-Tour vor den Augen der Zuschauer ohne feuerfesten Schutzanzug anzünden und damit zeigen, dass er "Feuer und Flamme" sein werde für die Politik. Er wolle auf einzigartige Art und Weise zeigen, dass er für die Wähler alles gebe, heißt es weiter.

Mit seinem Plan brachte der SPD-Politiker seine eigene Partei gegen sich auf. Als "Effekthascherei" und "Klamauk" kritisierte die Euskirchener SPD die geplante Aktion. Der SPD-Kreisvorsitzende Markus Ramers sagte am Dienstag, er habe dem Landratskandidaten Guido Maassen wegen des Risikos und der fragwürdigen politischen Wirkung von der Aktion abgeraten. Die Partei stütze ihn aber weiter als Kandidat.

Er habe befremdliche Reaktionen von Bürgern und Parteikollegen bekommen, sagte Ramers. "Selbstverständlich stützen wir Dich als Kandidaten weiter", habe er seinem Genossen in einer E-Mail versichert. Er habe aber auch eindringlich appelliert, darüber nachzudenken, "ob das nicht ein Schuss in den Ofen ist".

Maassen und sein Wahlkampfteam hätten in Bezug auf den Wahlkampf weitgehend Freiheit bekommen. Risiken will der Parteifreund abgewogen haben, sagte Ramers. "Bisher hat er relativ viele vernünftige Sachen gemacht, sonst hätten wir ihn nicht aufgestellt", sagte der SPD-Kreisvorsitzende.

Der 50-jährige Maassen ist laut SPD noch nicht sonderlich lange dabei. Er hatte sich als Vorsitzender einer Bürgerinitiative gegen eine Putenmast engagiert und war in verschiedenen Funktionen im SPD-Ortsverein aktiv. Bei der Wahl tritt er gegen den CDU-Mann Günter Rosenke an, der seit 1994 Landrat des Kreises Euskirchen ist.

(lnw)
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