Germanwings-Unglück Ostern im Zeichen des Flugzeugabsturzes: Kirchen beten für Opfer

Düsseldorf · Für die Christen ist Ostern das Fest der Erlösung: Einige Kirchenmänner nutzen ihre Osterpredigten, um besonders die Angehörigen und Opfer der Flugzeugkatastrophe in den Alpen ins Gebet miteinzubeziehen.

 Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck sprach in der Osternacht in Essen angesichts der Flugzeug-Tragödie von Trauer und Fassungslosigkeit.

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck sprach in der Osternacht in Essen angesichts der Flugzeug-Tragödie von Trauer und Fassungslosigkeit.

Foto: dpa, cas cul

Viel Platz für die Opfer der Flugzeugkatastrophe in den Osterpredigten der Kirchen: Die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu könne Traurigkeit über den Tod nicht wegwischen, sagte etwa Manfred Rekowski, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland laut Mitteilung am Sonntag in Düsseldorf. "Trotz allem bleiben uns nur hilflos wirkende Worte, Taten, Gesten - und fragend klagende Gebete", sagte Rekowski.

Auch Bischof Franz-Josef Overbeck sprach in der Osternacht in Essen angesichts der Tragödie von Trauer und Fassungslosigkeit, aber auch von Strukturen des Bösen und der Schuld, die Unzählige in tiefste Verzweiflung und Not gestürzt habe. Die Osterbotschaft von Jesus Auferstehung könne zumindest am fernen Horizont Zeichen von neuem Leben, Gnade und Zuspruch sein.

Der Münsteraner Bischof Felix Genn bezeichnete den Glauben an die Auferstehung laut Mitteilung vom Ostersonntag als Licht, das auch in solch abgründigen Lebenssituationen scheinen könne, wie sie viele Menschen hätten erleben müssen.

Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff bezog besonders die Opfer von Krieg und Vertreibung in sein Gebet mit ein. Es gelte jener zu gedenken, die um ihres Glaubens willen hingerichtet oder verbannt worden seien, etwa die Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien oder dem Irak, sagte er laut Redemanuskript.

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Mit dem Entzünden der Osterkerze hatte am Samstagabend Erzbischof Hans-Josef Becker die Osternacht im Paderborner Dom eröffnet. Die Auferstehungsbotschaft erreiche Menschen heute in einer Gesellschaft, in der Freude nicht selbstverständlich sei, sagte Becker laut Mitteilung. Stattdessen sehe er Misstrauen zwischen den Völkern sowie eine "Mode des Pessimismus", die jungen Menschen das gesunde Zutrauen zum Leben verwehre, beklagte er.

In seiner Predigt am Ostersonntag machte Becker den Gläubigen Mut: Das Osterfest könne neue Begeisterung für die Botschaft Jesu wecken. "Dann heißt es: Gnade walten lassen statt Strafe, Gewaltlosigkeit statt Waffen, Freigiebigkeit statt Unmäßigkeit in allen Formen", sagte er laut Mitteilung.

Ostern wird die Auferstehung des am Kreuz hingerichteten Jesus gefeiert. Nach christlichem Glauben überwand er den Tod und erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden.

(lnw)
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