Germanwings-Absturz Lufthansa fordert Klageverzicht von Angehörigen

Düsseldorf · Knapp zwei Jahre nach dem Germanwings-Absturz sorgt ein Verzichtangebot der Muttergesellschaft Lufthansa für Aufregung bei Angehörigen der Opfer. Auch eine Krefelderin ist offenbar betroffen. Die Lufthansa wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Germanwingsabsturz: Gedenktafel wird im Düsseldorfer Flughafen enthüllt
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Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Bei dem Angebot geht es um die Kostenübernahme für weitere Psychotherapien, sagte Rechtsanwalt Elmar Giemulla am Samstag und bestätigte damit einen Artikel der "Bild"-Zeitung. Im Gegenzug für die weitere Kostenübernahme müssten die Angehörigen eine Erklärung unterschreiben, in der sie auf alle Klagen gegen Unternehmen der Lufthansa verzichten und eingereichte Klagen zurückziehen. Es lägen mehreren Mandanten solche Erklärungen vor, sagte Giemulla, der mehr als 200 Mandanten vertritt. In dem Artikel der "Bild"-Zeitung wird auch der konkrete Fall eine Krefelderin beschrieben. Die 62-Jährige hatte bei dem Absturz der Maschine ihren Bruder und ihre Nichte verloren. Seither ist sie dem Bericht zufolge in Therapie.

Die Lufthansa wies die Vorwürfe zurück. "Zu unserem Bedauern wurden ebendiese freiwilligen Leistungen von einigen Anwälten genutzt, um juristisch gegen Unternehmen der Lufthansa-Gruppe vorzugehen. Aus diesem Grund können wir dieses freiwillige Angebot nur dann aufrechterhalten, wenn ausgeschlossen ist, dass ebendiese Leistungen gegen uns verwendet werden", heißt es in einer Stellungnahme.

Copilot Andreas Lubitz hatte die Germanwings-Maschine den Ermittlungen zufolge am 24. März 2015 absichtlich gegen einen Berg in den französischen Alpen gesteuert. 150 Menschen starben.

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