Kontrollen in NRW Gabelstapler und Kräne haben massenhaft Mängel

Düsseldorf · Arbeitsschützer sind in 330 Transport-, Bau- und Metallbetrieben in NRW aufgetaucht, um Gabelstapler und Kräne zu kontrollieren. Die Ergebnisse bezeichnet der Arbeitsminister als "erschütternd".

 Die Bilder zeigen bei Kontrollen festgestellte Mängel an Gabelstaplern und Kranen: Ein Bedienelement ohne Nothalt-Knopf, ein defekter Reifen, verschlissene Rundschlingen und einen verbogenen Kranhaken (von li. oben im Uhrzeigersinn).

Die Bilder zeigen bei Kontrollen festgestellte Mängel an Gabelstaplern und Kranen: Ein Bedienelement ohne Nothalt-Knopf, ein defekter Reifen, verschlissene Rundschlingen und einen verbogenen Kranhaken (von li. oben im Uhrzeigersinn).

Foto: dpa, mg ftd

Bei landesweiten Kontrollen von Betrieben mit Gabelstaplern und Kränen sind in vier von fünf Fällen Mängel entdeckt worden. In jedem dritten Unternehmen seien diese so schwerwiegend gewesen, dass die Geräte stillgelegt worden seien, berichtete das NRW-Arbeitsministerium am Donnerstag. "Das Ergebnis der Kontrollen erschüttert mich", sagte Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Betriebe riskierten Gesundheit und Leben der Beschäftigten.

Durchschnittlich sterben jedes Jahr NRW-weit fünf Menschen bei Arbeitsunfällen, die im Zusammenhang mit Gabelstapler- oder Kran-Einsätzen stehen. Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle mit diesen Geräten liegt in NRW bei mehr als 2500 jährlich.

Der staatliche Arbeitsschutz hatte 330 Betriebe überprüft. Davon seien 270 Arbeitgeber ihren gesetzlichen Pflichten nicht nachgekommen. In 120 Fällen wurden gravierende technische Mängel festgestellt. In jedem zweiten Betrieb wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

So stießen die Arbeitsschützer auf verschlissene Reifen, defekte Sicherheitseinrichtungen oder fehlende Not-Halt-Schalter. In rund 260 Fällen wurden die Geräte von Beschäftigten bedient, die unzureichend eingewiesen worden waren.

In mehr als 80 Betrieben wurden bei den Kontrollen weitere gravierende Arbeitsschutzmängel festgestellt. So sei in einem Fall ein Druckbehälter aus dem Verkehr gezogen worden, der seit über zehn Jahren nicht geprüft wurde und von dem eine akute Gefahr für die Beschäftigten ausgegangen sei. In einem anderen Fall sei ein Aufenthaltsraum völlig verdreckt gewesen.

Landesweit wurden vom 6. bis 10. November gezielt Betriebe aufgesucht, die schwere Lasten bewegen und in denen es ein erhöhtes Unfallrisiko gibt.

(top/lnw)
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