Misshandelte Frauen Tätern von Höxter soll Mordanklage drohen

Hamburg · Im Fall der in einem Haus in Höxter gequälten Frauen könnte dem mutmaßlichen Täterpaar einem Bericht zufolge eine lebenslange Freiheitsstrafe drohen. Die Staatsanwaltschaft Paderborn will demnach Anklage wegen Mordes durch Unterlassen erheben.

 In diesem Haus in Höxter wurden die Opfer festgehalten.

In diesem Haus in Höxter wurden die Opfer festgehalten.

Foto: dpa, frg fdt

Das berichtete der "Spiegel" am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Die Beschuldigten sollen in ihrem Haus in Höxter-Bosseborn zwei Frauen so schwer misshandelt haben, dass sie starben. Weitere Frauen sollen in dem Haus ebenfalls misshandelt worden sein und überlebt haben. Der Fall war im Frühjahr bekannt geworden und hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Paderborn wollte am Freitag weder bestätigen noch dementieren, dass zeitnah Anklage erhoben wird.

Laut "Spiegel" nannte die Beschuldigte Angelika W. im Verhör grausame Details der Taten. So sei die später gestorbene Annika W. mit einem Elektroschocker gequält worden und habe in einer Badewanne im Keller schlafen müssen, wobei ein Arm und ein Fuß jeweils mit einer Handschelle auf dem Rücken gefesselt gewesen sei.

Besondere Bedeutung in dem bevorstehenden Prozess wird dem Magazin zufolge die Aussage einer ebenfalls in dem Haus gequälten Frau haben. Sie soll die einzige Zeugin sein, die detaillierte Angaben über ihr Zusammenleben mit dem mutmaßlichen Täterpaar machte. Demnach sollen Wilfried W. und Angelika W. die Frau Anfang 2012 drei Monate gequält haben, bevor die beiden sie nach Hause fahren ließen.

Nur mit einer Unterhose bekleidet sei sie im Schweinestall mit Handschellen angekettet worden, berichtete die Zeugin laut "Spiegel" der Polizei. Sie habe barfuß im Mist gestanden. Bevor sie gehen konnte, habe Wilfried W. sie mit einer Schaufel ins Gesicht geschlagen und dabei schwer verletzt.

(isw/AFP)
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