Urteil Ex-Polizisten müssen für Elterngeld-Betrug in Haft

Bochum · Zwei ehemalige Polizisten sind nach bundesweit angelegtem Elterngeld-Betrug in Bochum zu je zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Fall hatte deutschlandweit Aufsehen ausgelöst.

 Die Ex-Polizisten hatten massenhaft falsche Anträge auf Elterngeld ausgefüllt.

Die Ex-Polizisten hatten massenhaft falsche Anträge auf Elterngeld ausgefüllt.

Foto: Fabian Fuchs/dpa

Die 36 und 39 Jahre alten Männer hatten zugeben, Anfang 2015 insgesamt 228 gefälschte Elterngeld-Anträge verschickt zu haben. Dafür hatten sie mit Perücken und falschen Bärten reihenweise Identitäten erfunden und Dokumente gefälscht. Hätte der Betrug geklappt, wären ihnen rund fünf Millionen Euro ausgezahlt worden.

Die Urteile des Landgerichts Bochum vom Montag lauten auf versuchten Betrug und Urkundenfälschung. Ausgezahlt wurde den Angeklagten das Geld nur in zwei Fällen - und es wurde schnell wieder zurückgebucht. Mitarbeitern mehrerer Behörden waren Ungereimtheiten aufgefallen.

Die beiden Ex-Polizisten hatten französische Identitätskarten gefälscht und mehr als 30 Bankkonten eröffnet. Immer wieder veränderten sie ihr Aussehen. Beide Männer legten umfangreiche Geständnisse ab. "Wir haben beim Ausfüllen der Unterlagen Ganzkörper-Maleranzüge, Staubmasken, Brillen und Handschuhe getragen", sagte der 36-Jährige.

Die Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe begründeten die Richter mit der "extrem hohen kriminellen Energie" der Angeklagten. Ihr ganzes Verhalten sei auf Tarnung und Verschleierung ausgelegt gewesen. Den Angeklagten sei man nur auf die Schliche gekommen, weil sich eine der Ehefrauen an die Polizei gewandt hatte. Das Urteil müsse potenzielle Nachahmer abschrecken. Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre Haft beantragt.

(dpa)
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