Auto-Abgase Forscher finden hohe Stickoxidwerte in Schulen und Kitas

Düsseldorf/Berlin · Nach einer neuen Studie liegt die Stickoxidbelastung in Schulen und Kindergärten an vielbefahrenen Straßen oft deutlich über den Grenzwerten. Besonders besorgniserregend sind die Daten für Standorte in Essen und Köln.

 Qualmender Auspuff (Archiv): "massive Gesundheitsgefahr"

Qualmender Auspuff (Archiv): "massive Gesundheitsgefahr"

Foto: Shutterstock.com/ Paolo Bona

Die Werte seien teils besorgniserregend, sagte die Bundestags-Abgeordnete und Ex-Umweltministerin in NRW, Bärbel Höhn. An einem Standort in Essen direkt neben einer Autobahn droht laut der Studie sogar "massive Gesundheitsgefahr".

Für die Studie hatten die Grünen im Bundestag nach dem VW-Abgasskandal das Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg beauftragt. Gemessen wurde Ende 2015 und Anfang 2016 vor insgesamt 58 Schulen und Kindertagesstätten in Essen, Köln, München, Heilbronn und Leipzig. In NRW wurden 24 Standorte untersucht. Essen und Köln hätten dabei im bundesweiten Vergleich am schlechtesten abgeschnitten, erklärten die Grünen. Dort seien bei etwa der Hälfte der Messungen die Grenzwerte überschritten worden.

Der Bund müsse ein großangelegtes Nachrüstprogramm für Diesel-Fahrzeuge starten, damit Grenzwerte künftig eingehalten würden, forderte Höhn. Lokal könne man auch mit Tempo 30 während der Hauptverkehrszeiten gegensteuern.

Stickstoffdioxid gilt noch vor Ozon und Feinstaub als Luftschadstoff Nummer Eins, der unter anderem Atemwegserkrankungen verursachen kann. "Besonders Diesel-PKW verursachen die überschrittenen Grenzwerte", sagte Höhn laut einer Mitteilung. "Nicht nur bei VW gibt es Abschaltvorrichtungen, ich gehe davon aus, dass fast alle anderen Hersteller auch tricksen und keine teure Filtertechnik eingebaut haben", sagte die Grünen-Politikerin.

Die Grünen nennen im Zusammenhang mit der Studie absichtlich keine konkreten Einrichtungen mit Adresse.

(felt/lnw)
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