Essen Prozess um Anschlag auf türkisches Café hat begonnen

Essen · In Essen landen drei Brandsätze in einem türkischen Café. Die Täter sollen Kurden sein. 18 von ihnen stehen nun vor Gericht. Ihre Verteidiger kündigten Befangenheitsanträge gegen das Gericht an.

 Die 18 Angeklagten mit ihren Verteidigern im Gerichtssaal.

Die 18 Angeklagten mit ihren Verteidigern im Gerichtssaal.

Foto: dpa, rwe fdt

18 Angeklagte, 39 Verteidiger, über 20 Wachtmeister und Polizisten: Unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen hat in Essen der Prozess um einen Brandanschlag auf ein türkisches Café begonnen.

Den 15 bis 24 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, am Abend des 4. November 2016 auf einem Spielplatz drei Brandsätze gebaut und in ein noch geöffnetes Café geworfen zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handelt. Sie hat Anklage wegen Mordversuchs erhoben. Die Angeklagten sollen kurdischer Herkunft sein. Gleich nach Prozessbeginn kündigten die Verteidiger Befangenheitsanträge gegen das Gericht an.

 Das türkische Café in Essen wurde nach dem Anschlag von der Polizei abgesperrt.

Das türkische Café in Essen wurde nach dem Anschlag von der Polizei abgesperrt.

Foto: dpa, mku axs

Ob es sich wirklich um eine ethnisch-politische Auseinandersetzung gehandelt hat, ist umstritten. "Sicherlich hat das Politische da irgendwie mit reingespielt", sagte Dieter Kaufmann, einer der Verteidiger, vor Prozessbeginn. "Ich glaube aber eher, dass es aus jugendlichem Leichtsinn passiert ist." Zwölf der Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft, sieben Angeklagte waren zur Tatzeit noch Jugendliche, zwei sind Frauen.

(lsa/lnw)
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