Zahl der Gefährder gestiegen Düsseldorf und Duisburg sind Hochburgen von Islamisten

Bonn · Die Zahl der islamistischen Gefährder in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr erneut rasant gestiegen. Bonn bleibt Hochburg der Szene. Doch auch in Duisburg und Düsseldorf leben NRW weit mit am meisten Gefährder.

Razzien gegen Islamisten in NRW
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Razzia gegen Islamisten in Düsseldorf

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Foto: Gerhard Berger

Mit den jüngsten Zahlen, die in Sicherheitskreisen auf Anfrage bestätigt wurden, müssen die Sicherheitsbehörden die Zahl der Gefährder einmal mehr nach oben korrigieren. Für das Jahr 2015 war ihre offizielle Zahl in NRW noch mit 161 angegeben worden und ist somit binnen Jahresfrist um ein Drittel angewachsen. Besonders extrem fällt dabei der Zuwachs in Bonn und den umliegenden Landkreisen in der Umgebung aus. Hier hat sich die Zahl der besonders radikalen Salafisten in einem Jahr von etwa 20 auf nunmehr 40 verdoppelt.

Hinzu kommen noch 105 sogenannte relevante Personen in NRW, davon etwa 15 in Bonn. Dies geht aus einem vertraulichen Lagebericht des Landeskriminalamtes (LKA) hervor. Das LKA wollte dazu keine offizielle Stellungnahme abgeben.

Düsseldorf und Duisburg sind Hochburgen

Neben Bonn bilden Duisburg mit 27, Essen und Düsseldorf (je 16) sowie Köln (13) die weiteren Hochburgen im größten Bundesland. Wie die Angaben belegen, hat sich sich die Zahl der erfassten Gefährder seit 2012 versiebenfacht. Etwa 60 Prozent von ihnen besäßen die deutsche Staatsbürgerschaft. Allerdings bedeutet die Zuordnung zu einem Polizeipräsidium nicht zwangsläufig, dass sie sich auch tatsächlich dort aufhalten. Eingerechnet sind auch Personen, die derzeit im Ausland sind. Anhaltspunkte für Kontakte des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, in die Bonner Islamistenszene gibt es offenbar weiterhin nicht.

Razzia gegen möglichen IS-Unterstützer in Duisburg
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August 2016: Razzia gegen möglichen IS-Unterstützer in Duisburg

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Foto: Rene Anhuth/ ANC-NEWS

Der mutmaßliche Islamist, der vor wenigen Tagen in Essen festgenommen worden war, befindet sich unterdessen weiter in Untersuchungshaft. Der 32 Jahre alte Konvertit steht im Verdacht, möglicherweise einen Anschlag geplant zu haben und wurde von den Sicherheitskräften beobachtet. Als er im Begriff war, sich Waffen zu besorgen, schritt die Polizei ein und nahm ihn fest.

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