Eskalierter Knöllchen-Streit Mutmaßliche Polizistenschläger aus Düren müssen doch in Haft

Düren · In Düren ist am vergangenen Wochenende ein Streit wegen eines Knöllchens eskaliert. Dabei wurden zehn Polizisten verletzt. Zwei Tatverdächtige wurden zunächst wieder freigelassen, müssen nun aber doch in Haft. Nach zwei weiteren wird international gefahndet.

 Bei einem Streit um ein falsch geparktes Auto sind am Samstag in Düren zehn Polizisten verletzt worden.

Bei einem Streit um ein falsch geparktes Auto sind am Samstag in Düren zehn Polizisten verletzt worden.

Foto: AZ/AN

Im Zuge der Ermittlungen nach den Angriffen auf Polizeibeamte am vergangenen Samstag nahm die Polizei am Mittwochmorgen zwei Männer in Haft. Die Männer sollen an einer Schlägerei in Düren beteiligt gewesen sein. Weil ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes ihm ein Knöllchen fürs Falschparken ausstellen wollte, lief der Mann mit mehreren Unterstützern auf die Straße und protestierte. Als die Polizei anrückte, gingen die Männer auf die Beamten los. Insgesamt wurden zehn Polizisten bei der Auseinandersetzung verletzt.

Direkt am Tatort wurden am Samstag ein 46-jähriger Mann und sein 27 Jahre alter Sohn festgenommen. Sie mussten allerdings wenig später wieder freigelassen werden, da der zuständige Haftrichter zunächst keine Flucht- oder Verdunklungsgefahr erkennen konnte. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde ein, der nun offensichtlich stattgegeben wurde.

In den frühen Morgenstunden nahmen Spezialeinsatzkräfte der Polizei die beiden Männer in Düren fest. Sie wurden laut Polizei an einer Wohnanschrift angetroffen und ließen sich widerstandslos festnehmen. Nach zwei weiteren Beschuldigten, den weiteren Söhnen des 46-Jährigen (22 und 28 Jahre alt), wird international gefahndet. Der 28-Jährige soll einem Beamten mit einem Radschraubenschlüssel ins Gesicht geschlagen haben.

NRW-Innenminister Ralf Jäger sieht in dem Fall die Justiz gefordert: "Bei der Attacke mit dem Radschraubenschlüssel steckte eine Tötungsabsicht dahinter." Die Täter müssten die ganze Härte des Rechtsstaates zu spüren bekommen, so der Minister.

Der 22-Jährige wird allerdings wegen eines anderen Vorfalls gesucht: Er soll an dem gewalttätigen Platzsturm beim Bezirksligaspiel zwischen Grün-Weiß Welldorf-Güsten und den Sportfreunden Düren in der vergangenen Woche beteiligt gewesen.

(siev)
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