30 Lieferungen pro Tag Pizza-Stalking bei Dortmunder Anwalt

Dortmund · Die Bremer Straße in Dortmund ist nahezu allen Pizza-Lieferanten der Stadt mittlerweile bestens bekannt. Der Grund: Rechtsanwalt Guido Grolle bekommt täglich rund 30 Pizzen geliefert, ohne sie bestellt zu haben. Die Polizei ermittelt.

 Pizza (Symbolbild).

Pizza (Symbolbild).

Foto: Shutterstock

Die Pizza-Boten geben sich an der Bremer Straße in Dortmund die Klinke in die Hand. Rund 100 Bestellungen, die teils gleichzeitig ausgeliefert werden, sind im Namen Grolles bei verschiedenen Lieferdiensten bereits eingegangen. Woran das liegt, weiß Grolle selbst auch nicht. "Das nervt total, man kommt kaum noch zum arbeiten", sagt der Jurist den "Ruhrnachrichten".

Schon morgens erhält Grolle E-Mails von Lieferdiensten mit Vorbestellungen. "Das kann eigentlich kein Mensch so schnell bestellen", sagt Grolle. Deshalb vermutet der Anwalt, dass ein Computerproblem für die Massen-Bestellungen verantwortlich ist. Seinen eigenen Rechner ließ Grolle bereits untersuchen, auch sein Handy durchlief einen ausführlichen Check. Das Ergebnis: beide sind sauber. Sein Diensthandy hat Grolle mittlerweile abgeschaltet.

Möglicherweise richten sich die Bestellungen aber auch nicht gegen Grolle persönlich, sondern gegen Gerichtsvollzieher, die ebenfalls in dem Gebäude sitzen. Diese hatten schon vorher über solche Bestellungen geklagt, wie die "Ruhrnachrichten" berichten.

Die Polizei ermittelt allerdings nicht wegen Betrugs, weil der Täter sich durch die Aktion nicht selbst bereichert. Lediglich wegen Stalkings haben die Ordnungshüter Ermittlungen aufgenommen. Die Leidtragenden sind übrigens die Lieferdienste, die auf den Kosten der Bestellungen sitzen bleiben. Auch deshalb rufen einige Dienste mittlerweile vorher bei Grolle an, ob er auch wirklich etwas bestellt hat.

(seeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort