Gründerpreis NRW geht an IOX Lab Digitale Prototypen für die Industrie

Düsseldorf · 2015 gründete Robert Jänisch IOX Lab. Am Mittwoch wurde das Düsseldorfer Start-up mit dem Gründerpreis NRW ausgezeichnet.

Es nervt: Egal ob beim Mineralwasser-Sprudler, dem Grill oder im Campingwagen - bei Gasflaschen weiß man nie genau, wie lange ihre Kapazität noch reicht. Also tüftelten sie bei Vodafone an einer Lösung. Das Ergebnis ist rot, sieht aus wie ein Blumentopf aus Kunststoff, ist aber eine Art digitale Waage. Sie erkennt das Gewicht der Flasche und übermittelt es über das Mobilfunknetz direkt an das System, so dass man immer weiß, wie viel Kohlensäure beispielsweise noch zur Verfügung steht.

"Das Beispiel zeigt gut, was das IOX Lab macht", sagt Robert Jänisch, dessen Start-up den Prototypen gemeinsam mit Vodafone entwickelt hat: "Wir machen Ideen zu Innovationen." 2015 hat er das IOX Lab in Düsseldorf gegründet, das gestern mit dem Gründerpreis NRW ausgezeichnet wurde.

"Beschäftigungs- und Zukunftsperspektive"

Der Preis wird vom Wirtschaftsministerium und der landeseigenen Förderbank NRW.Bank an herausragende Gründer verliehen. In diesem Jahr hatten sich 153 Unternehmen beworben. Auf dem zweiten Platz landete das Dortmunder Unternehmen Green IT, das Kunden dabei hilft, ihre Informationstechnik emissionsfrei zu machen. Den dritten Platz belegte das Landhotel Kallbach aus Hürtgenwald in der Nähe von Aachen. NRW.Bank-Chef Eckhard Forst lobte die Preisträger: "Wir brauchen in NRW ein vielfältiges Gründungsgeschehen - das sorgt dafür, dass NRW dauerhaft zukunftsfähig bleibt."

"Die Gründer geben vielen anderen in diesem Land eine Beschäftigungs- und Zukunftsperspektive", sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Bevor Jänisch zum Gründer wurde, hat er für den IT-Dienstleister der Volksbanken in Münster gearbeitet. "Das war klassische IT. Da ging es darum, Prozesse zu automatisieren und für die Stabilität der Systeme zu sorgen", erinnert er sich: "Der Umgang mit Technologie war nicht so kreativ und innovativ."

Warum Prototypen wichtig sind

Nach einer Reise nach Neuseeland beschließt er: Ich will mehr. Er kündigt, ohne einen Plan, was danach kommt. Die ersten Schritte in der Gründerszene macht er mit dem Bruder seiner Freundin, mit dem er an einem elektrischen Skateboard-Antrieb tüftelte. "Damals habe ich gelernt, dass man mit Prototypen viel mehr erreichen kann, weil man dem Kunden bei der Präsentation etwas zeigen kann", sagt Jänisch.

Die Lektion ist inzwischen zu einer Art Firmenmotto geworden, weshalb an der Wand des Büros im Düsseldorfer Hafen ein großes Transparent mit dem Schriftzug "Make things not slides" hängt - zeige Dinge statt Powerpoint-Folien.

15 Mitarbeiter hat das Start-up inzwischen, vom Elektrotechniker bis zum Industriedesigner. Zu den Kunden zählen auch Dax-Konzerne, für die das Start-up in seinen Werkstätten mit Lötkolben und 3D-Druckern und Codezeilen Lösungen entwickelt.

(frin)
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