50 Millionen Euro Schaden Feuer vernichtet Forschung an der Universität Aachen

Aachen · An der RWTH in Aachen hat es in der Nacht zu Freitag einen Großbrand gegeben. Eine rund 3500 Quadratmeter große Maschinenhalle brannte komplett aus. Das Feuer hat womöglich verheerende Folgen für die Forschungsarbeit von Studenten und Mitarbeitern.

Großbrand in Aachen
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Foto: Klas Libuda

"Wir können nicht prinzipiell ausschließen, dass der ein oder andere Student Monate Forschungsarbeit verloren hat", sagt Günther Schuh, Leiter des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen. Sie könnten noch nicht sicher sagen, ob jede Messreihe fortgesetzt werden könne. In der Halle seien Forschungsdaten gespeichert worden. "Wir sind nicht ganz sicher, ob Daten verloren gegangen sind", sagte Schuh. Die letzte Sicherheitskopie sei von Dienstag.

Das Feuer brach gegen 23 Uhr in der Laborhalle des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der Rheinisch-Westfälisch-Technischen Universität (RWTH) Aachen aus. "Den Verdacht auf Brandstiftung kann ich weder bestätigen noch dementieren", sagt Jürgen Wolff, Leiter der Aachener Feuerwehr. Es gäbe noch keinen plausiblen Hinweis, derzeit würde der Brandort geprüft. Das Gebäude an der Steinbachstraße liegt im Campus Melaten, am Stadtrand von Aachen.

Studenten, die beispielsweise ihre Bachelor- oder Masterarbeit schreiben, könnten Verlängerungsfristen beantragen. Auch Promotionen könnten davon betroffen sein. "Wir können sicher sagen, dass wir in solchen Fällen kulant agieren werden", sagte der Leiter des WZL. Insgesamt seien 120 Mitarbeiter von dem Brand direkt betroffen und müssen nun in andere Teilen der Universität ausweichen. Für die Halle bräuchte die Universität Ersatz, sagte Schuh.

Die Feuerwehr war mit 160 Feuerwehrleuten und über fünf Löschzügen im Einsatz. Starker Wind erschwerte die Löscheinsätze. Der Sachschaden liegt "grob geschätzt bei 50 Millionen Euro", sagte Schuh. Bei dem Brand gab es eine große Rauchentwicklung, die gemessenen Werte lägen aber unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.

Etwa 3500 Quadratmeter war die abgebrannte Halle groß, der ganze Gebäudekomplex insgesamt etwa 6000 Quadratmeter. "Die Laborhalle ist das Herzstück des WZL", sagt Schuh. Unmittelbar an die abgebrannte Halle schließt eine Reihe von Büros an. Diese würden zurzeit von Statikern geprüft. Alle Gebäude in der Nähe darf derzeit niemand betreten. Eventuell könne ab Mittwoch dort schon wieder gearbeitet werden.

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Foto: CC BY 2.0 Jay Cross

Wer für den Bau der neuen Halle und die Maschinen aufkommt, muss noch geklärt werden. Die abgebrannte Halle war über das Land versichert, die von Unternehmen ausgeliehenen Maschinen über die Universität.

(haka)
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