Bergmannsheil in Bochum Mitarbeiter melden sich nach Klinikbrand krank
Bochum · In der Woche nach dem verheerenden Klinikbrand in Bochum, bei dem zwei Menschen starben, haben sich vermehrt Mitarbeiter der Klinik krank gemeldet. Sie haben offenbar mit den Folgen des Ereignisses zu kämpfen.
Großbrand in Bochumer Uniklinik
Bei dem Großbrand vor anderthalb Wochen in dem Bochumer Krankenhaus haben die Mitarbeiter zusammen mit den Rettungskräften der Feuerwehr 126 Patienten gerettet. Teilweise mussten Patienten in Bettlaken aus den oberen Stockwerken ins Freie getragen werden.
Beim Personal des Bergmannsheil-Klinikums gab es in der vergangenen Woche vermehrt Krankmeldungen. Von einer Welle von Krankmeldungen könne allerdings nicht die Rede sein, sagte Robin Jopp, Pressesprecher des Krankenhauses unserer Redaktion. Die Kollegen müssten diese Extremsituation nun erst mal verarbeiten, hieß es von Seiten der Klinik. Die krankheitsbedingte Abwesenheitsquote bewege sich aber in einem normalen Rahmen.
"Wir bieten unseren Mitarbeitern selbstverständlich bei Bedarf schnelle und unbürokratische psychotherapeutische Hilfe an", erklärte Jopp. Diese werde von den Mitarbeitern des Psychotherapeutischen Zentrums am Bergmannsheil geleistet. Jeder, der Hilfe in Anspruch nehmen wolle, könne unter einer hausinternen Nummer anrufen und erhalte dann umgehend einen Beratungstermin. Über die Symptome, die den Mitarbeitern zu schaffen machen, habe man aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht jedoch keine Kenntnis, wie Jopp sagte.
Der WDR hatte zuerst über die Krankmeldungen berichtet. In der Meldung war von vielen Krankmeldungen die Rede.
Wenige Tage nach dem Brand wurde ermittelt, dass eine Patientin das Feuer absichtlich gelegt hatte, um sich selbst umzubringen. Ein weiterer Patient starb im Feuer, zehn wurden verletzt. Eine Mitarbeiterin des Klinikums hatte daraufhin in der vergangenen Woche auf Facebook die mangelnde psychologische Betreuung der Patienten im Krankenhaus angeprangert. Die Klinik dementierte das.
