Großbrand in Bochumer Klinik Gasflaschen könnten Brand beschleunigt haben

Bochum · Einen Tag nach dem Großbrand mit zwei Toten in einer Bochumer Klinik ermittelt die Polizei weiter die Ursachen des Feuers. Zu klären bleibt auch, warum sich der Brand so schnell ausbreiten konnte. Die Feuerwehr hat einen Verdacht.

Großbrand in Bochum im Universitätsklinikum Bergmannsheil
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Großbrand in Bochumer Uniklinik

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Zwei Patienten waren am Freitagmorgen ums Leben gekommen und 16 wurden verletzt, mehrere von ihnen lebensgefährlich. Nach ersten Untersuchungen gehen die Ermittler inzwischen davon aus, dass eine 69 Jahre alte Patientin wohl in Suizidabsicht das Feuer gelegt haben könnte. Auch sie war in den Flammen gestorben.

Die Feuerwehr hatte noch bis in den späten Freitagabend über einen Kran nach letzten Brandnestern gesucht. Erst um Mitternacht sei der Einsatz abgeschlossen gewesen, sagte ein Sprecher am Samstag. Die Ermittlungen der Polizei und der Brandsachverständigen sollten auch das Wochenende hindurch andauern.

Vermutungen, das Feuer könnte durch ein Bettenlager über der Brandetage verstärkt worden sein, wurden bereits am Freitag vom Krankenhaus zurückgewiesen. "Über dem sechsten Stock befinden sich nur eine OP-Abteilung sowie Technikräume", sagte ein Klinik-Sprecher, nachdem NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zuvor entsprechende Mutmaßungen angestellt hatte.

Dennoch erscheint es weiterhin ungewöhnlich, dass sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte. Die Feuerwehr vermutet, dass daran Gasflaschen schuld sein könnten, die auf der Station lagerten. Diese werden für Beamtumgsgeräte auf den Stationen benötigt.

Laut Bundesverband technischer Brandschutz sind Krankenhaus-Großbrände wegen des verbesserten Brandschutzes rückläufig. Für 2013 und 2014 dokumentiert der Verband 45 Brände in deutschen Krankenhäusern. Dabei starben sechs Menschen. Jüngere Daten sind dem Verband nicht bekannt.

Das Universitätsklinikum Bergmannsheil mit rund 650 Betten ist eines der größten Krankenhäuser im Ruhrgebiet. Trotz des Brandes bleibt die Klinik weiter in Betrieb.

(csi/RP/dpa)
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