Landgericht Bochum Angeklagter weiter auf der Flucht — Polizei fahndet mit Foto

Bochum · Auch am Tag nach seiner Flucht aus einem Bochumer Gericht fehlt von dem Häftling jede Spur. "Er ist weiterhin flüchtig", sagte eine Sprecherin der Bochumer Polizei am Mittwochmorgen. Bei einem Prozess gegen eine Einbrecherbande war der 24-Jährige am Dienstag geflüchtet.

 Die Polizei sucht Levan K.

Die Polizei sucht Levan K.

Foto: Polizei

Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot nach dem Mann und hat ein Bild von ihm veröffentlicht. Der 24-Jährige Georgier sei am Dienstag nach dem Ende der Verhandlung geflohen, als er zu einem im Hof wartenden Justizfahrzeug gebracht werden sollte, teilte ein Gerichtssprecher mit. Der Mann konnte entkommen, weil bisherigen Erkenntnissen nach eine Schleusentür auf dem Weg zum Hof offengeblieben war. "Es war menschliches Versagen in einem Bereich, wo das eigentlich nicht passieren darf", sagte Gerichtssprecher Michael Reehag unserer Redaktion. Ein Wachtmeister verletzte sich leicht, als er den Häftling verfolgte und stürzte.

Der 24-Jährige stand seit März 2015 als Hauptangeklagter zusammen mit sechs weiteren Angeklagten wegen Seriendiebstahls vor Gericht. Die Bande aus Georgien hat in großem Stil Einbrüche begangen, hauptsächlich in Apotheken. Jeder der Angeklagten wird beim Prozess von zwei Justizbeamten bewacht, "sie werden einzeln vorgeführt und wieder abtransportiert", sagt Reehag. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Der Prozess fand jedes Mal unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt. An jedem Verhandlungstag waren bis zu 20 Wachtmeister im Einsatz. Zum Zeitpunkt seiner Flucht trug Levan K. keine Handfesseln, weil er sich - eigentlich - noch im Sicherheitsbereich des Gerichts befunden hatte.

Die Polzei fahndet mit einem Großaufgebot nach Levan Kakberidze: Der Gefangene ist 1,82 Meter groß und schlank. Bei seiner Flucht trug er ein grau-weiß-blau gestreiftes Oberteil, eine helle Jeanshose sowie kurzes, schwarzes Haar und einen Vollbart. Die Polizei fahndet nunmehr mit einem Foto nach dem Ausbrecher. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder die Polizei unter der Notrufnummer 110 entgegen.

(top/lnw)
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