Kontrollen in NRW Das waren die 10 schrägsten Blitzmarathon-Momente

Düsseldorf · Der nächste bundesweite Blitzmarathon findet dieses Jahr am 21. April statt. Dabei geht es um eine ernste Sache - doch in den vergangenen Jahren gab es auch einige komische Höhepunkte.

Polizei fängt Lama beim Blitzmarathon 2013
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Polizei fängt Lama beim Blitzmarathon 2013

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Foto: Nicolas Berthold
  • Vom Minister persönlich verwarnt

Beim Blitzmarathon 2014 verteilten in NRW Schulkinder selbstgebastelte Denkzettel an Temposünder, Rosen an vorbildliche Fahrer. In Essen geriet dabei eine Autofahrerin prompt in Anwesenheit von Innenminister Ralf Jäger mit Tempo 59 statt 30 in die Kontrolle. Weil ein Kind das Messgerät bedient hatte, musste sie das Bußgeld von 120 Euro nicht zahlen, bekam aber trotzdem eine eindringliche Ermahnung.

  1. Der unnütze Merkzettel

In Aachen blitzte die Polizei 2013 eine Belgierin, die sich am Vorabend extra einen Merkzettel mit der Aufschrift "An Blitzmarathon denken" ins Auto gelegt hatte. Auf der Fahrt zur Arbeit war sie wohl so in Gedanken versunken, dass sie sowohl den Zettel als auch die Geschwindigkeitsbegrenzung vergaß.

  1. Polizei jagt Lama statt Verkehrssünder

Zwei Polizisten, die sich in Krefeld postiert hatten, wollten mit einer Laserpistole eigentlich Temposünder aus dem Verkehr ziehen. Bevor sie jedoch ihren Dienst antreten konnten, lief ihnen ein entlaufenes Lama über den Weg. Statt des Blitzens hieß es also erst einmal das Tier einfangen. "Soviel zum Thema Blitzmarathon - jetzt werde ich noch zum Lamaflüsterer", kommentierte einer der Beamten den Zwischenfall. Ein weiteres Lama zeigte in Radevormwald Interesse an der Arbeit der Polizei. Es lief so lange auf einer gegenüberliegenden Wiese hin und her, dass die Polizisten schließlich aussteigen und das Tier verjagen mussten. Sie wollten verhindern, dass es auf die Straße läuft.

B483: Blitzmarathon unter Lama-Beobachtung
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  1. VW ist Schuld

Schuld sind doch immer die anderen, zur Not auch das eigene Auto. Oder eben der Hersteller. Sein Pkw sei "so gut gerollt", dass er nicht habe bremsen können, wollte ein älterer Mann den Beamten beim Blitzmarathon 2012 in Herne weismachen. Er wolle sich beim Hersteller des Wagens, also bei VW beschweren, erklärte er. Die kreative Ausrede schütze ihn vor der Strafe - nicht.

  1. Die verflixte Beschilderung

Auf der A1 in der Eifel überholte ein 48-Jähriger mit seinem Sportcoupé den Wagen vor ihm mit Tempo 204 km/h, erlaubt waren 100 km/h. Blöd nur, dass es sich dabei um ein Videofahrzeug der Polizei handelte. Seine Ausrede: "Ich kam mit der Beschilderung nicht zurecht." Drei aufeinanderfolgende Schilder wiesen allerdings an der Stelle auf die Geschwindigkeitsbeschränkung hin. Die Strafe: 600 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.

  1. Flucht nach vorne

Ein 46-jähriger Raser wollte sich 2014 die Ermahnung der Polizei ersparen und trat auf der A52 bei Essen nochmal extra aufs Gaspedal, anstatt anzuhalten. Er fuhr der Polizei über den Standstreifen davon, bis er in die Leitplanke krachte. Dabei verletzte er sich nicht.

  1. A.C.A.B.

Ein Foto, das die Verkehrspolizei Düsseldorf zur Ankündigung des Blitzmarathons 2012 verwendet hatte, zeigte den Blick durch eine Laserpistole. Darauf wird auch die Distanz zwischen Messstelle und Fahrzeug angezeigt: in diesem Fall 131,2 Meter. Ausgerechnet. Denn die Zahlenkombination 1312 steht in sogenannten Kreisen für die von der Anordnung der Lettern im Alphabet abgeleiteten Abkürzung A.C.A.B. — also für die Beamtenbeleidigung "All Cops Are Bastards". Das dürfte bei einigen, die der Polizei weniger wohlgesonnen sind, für Belustigung gesorgt haben.

  1. Unzuverlässige Zeitangaben

So eine Frechheit! Erstaunt war ein Autofahrer in Bochum, als er am Tag des Blitzmarathons 2012 um 5.45 Uhr geblitzt wurde. Dabei hatte die Polizei doch gesagt, dass der erst um sechs Uhr beginne. Der 34-Jährige war wohl der Meinung, er dürfe dann noch 15 Minuten rasen.

  1. Wiederholungstäter

Ein Mann, der in Krefeld geblitzt wurde, war anscheinend schon eine Weile unterwegs und konnte den Fuß einfach nicht vom Gaspedal lassen: "Mein Gott! Das ist das dritte Mal heute, die stehen aber auch überall!" schimpfte der Unbelehrbare drauf los.

  1. Wer anderen eine Grube gräbt . . .

Anwohner einer verkehrsberuhigten Straße in Iserlohn hatten sich im Vorfeld des Blitzmarathons bei der Polizei gemeldet und die Beamten gebeten, auch in ihrer Straße zu blitzen. Die Raserei erschien ihnen dort wohl besonders schlimm. Gesagt, getan. Sieben Raser erwischte die Polizei. Alle Anwohner. Einer von ihnen gehörte zu den Initiatoren der Kontrolle.

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